WZ-Gewinnspiel: Autorin liest im Wohnzimmer

Unsere Redaktion hat eine Lesung samt Autorin verlost: Ina Coelen zu Besuch am Bönnersdyk.

Krefeld. Rote Luftschlangen baumeln an einer Haustür am Bönnersdyk, ein merkwürdiger Anblick für einen tristen 4. November. Bizarr ist auch der Aufdruck auf den Papierkringeln, die im Herbstwind flattern: weiße Totenköpfe. Diese Dekoration zeugt von britischem Humor, denn Hausherrin Lesley Bischof möchte ihr Kaffeekränzchen auf Morde und andere kriminelle Aktivitäten einstimmen.

Bischof hat bei der WZ eine Wohnzimmerlesung mitsamt Krimiautorin gewonnen. Als gute Gastgeberin hat sie Muffins gebacken, Schriftstellerin Ina Coelen steuert einen Apfelkuchen bei. Sechs Damen aus Bischofs Bekanntenkreis sind der verlockenden Einladung gefolgt.

Gleich zu Anfang erklärt die Krimiautorin, dass sie eigentlich lieber Liebesgeschichten schreiben würde: „Aber die Leute wollen Krimis.“ Markante Unterschiede hat sie bei der Präsentation ihrer Geschichten festgestellt. „Auf den Lesungen habe ich etwa 80 Prozent Frauen. In Weinhandlungen, Autowerkstätten oder Restaurants können es schon mal 60 Prozent Männer sein.“

Nach dem gemeinsamen Philosophieren über Lese- und Kaufgewohnheiten der Geschlechter kommt die Sprache auf die gerade laufenden Krimitage. Den großen Kollegen-Treff organisiert Coelen gerne: „Krimiautoren sind so nett, weil sie sich in ihren Büchern abreagieren können! Sie sind eine große Familie.“

Auch in ihrer ersten Kurzgeschichte wird es familiär. „Abmurksen und Teetrinken“ schildert die mörderischen Versuche eines besorgten Elternpaares, die Tochter aus den Händen unerwünschter Schwiegersöhne in spe zu befreien. Der letzte Schwärmer schafft es, besagte Tochter von ihren Eltern zu erlösen, sodass sie sich endlich unbeschwert ihrer lesbischen Liebe hingeben kann.

Selbst der normalerweise unverdächtige Muttertag kann Anlass zum Morden geben. In Coelens „Muttertagsausflug“ muss auch wieder — zufällig? — ein Schwiegersohn dran glauben. Aber eigentlich mag Coelen keine blutrünstigen Geschichten, sie bemüht sich, möglichst wenige Tote zu brauchen.

Humor ist ihr wichtig. In „Schokolade ist dicker als Blut“ schildert sie die Probleme eines „freien Mitarbeiters“ der Mafia, Schutzgelder bei einer begnadeten Dessert-Köchin zu erpressen, die ihn und seine Liebe für Süßes schon aus Kindertagen kennt. Es menschelt wunderbar in diesem amüsanten Fall — und thematisch passt er ja auch wunderbar zu Muffins und Apfelkuchen.

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