Bayer-Symphoniker Willkommen, Thomas Schlerka

Die Bayer-Symphoniker präsentierten ihr Frühjahrskonzert erstmals unter neuer Leitung.

Bayer-Symphoniker: Willkommen, Thomas Schlerka
Foto: Marc Mocnik

Krefeld. Die Chemie scheint zu stimmen. Nach ihrem ersten gemeinsamen Stück auf der Bühne des Seidenweberhauses klatscht Thomas Schlerka versteckt dem Orchester Beifall. Erst seit vergangenem Februar ist der gebürtige Ludwigshafener künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Bayer-Symphoniker. Aber die Eröffnung des traditionellen Frühjahrskonzerts der Bayer-Symphoniker Krefeld-Uerdingen hat schon einmal gut geklappt.

Mit Carl-Maria von Webers Ouvertüre zu „Euryanthe“ beginnt die Zeitreise in die Epoche der Romantik: Sehr präsent gelingt der Einstieg und die dramatischen Steigerungen wie die lyrischen Passagen kommen überzeugend. Danach muss sich das Orchester als Begleitung der Solistin Melanie Jung bei „Introduktion, Thema und Variationen für Oboe und Orchester“ von Johann Nepomuk Hummel bewähren. Diese noch größere Herausforderung, das virtuose Spiel des Soloinstruments zu unterstützen oder ihm einen dezenten Rahmen zu geben, meistert das Laienorchester nicht minder souverän.

Der federleichten Virtuosität der Solistin wird in jedem Takt Raum gegeben; schön anzuhören sind die kecken Dialoge zwischen der Solo-Oboe und der Querflöte aus dem Orchester. In dem Zusammenspiel mit der jungen Solistin bekommt auch der Klang der Streicher noch einen Tick mehr Glanz. Ein langer Applaus belohnt die Musiker.

Nach der Pause steht die Sinfonische Suite „Scheherazade“ von Nikolai A. Rimsky-Korsakow auf dem Programm. Ein farbenfrohes Klanggemälde entsteht, das sich durch das häufig zu spielende musikalische Thema der Scheherazade auch als ein kleines Violinkonzert entpuppt. Diesen anspruchsvollen Part übernimmt voller Seele Kapellmeisterin Lioudmila Chramkova. Der zweite und dritte Satz des Werks geben vor allem den Holzbläsern Gelegenheit zu kurzen solistischen Auftritten.

Im Finale setzen nun auch die sechs Schlagzeuger präzise Akzente. Nach einer dramatischen Steigerung in der Musik arbeitet sich das Orchester homogen zum erforderlichen guten Ende hin. Das Scheherazade-Motiv — von leisem Orchesterspiel unterlegt — lässt keinen Zweifel am guten Ausgang des Märchens. Ein tosender Applaus mit Trampeln und Jubelrufen kommt auf und scheint nicht enden zu wollen. Auch das Orchester stimmt mit ein. Die Krefelder heißen den neuen Dirigenten Thomas Schlerka herzlich willkommen.

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