"Tod in Venedig" im Stadttheater: Totentanz in der Lagune

Brittens Oper hat am Samstag Premiere im Stadttheater.

Mönchengladbach. Warum fasziniert dieser Text, was macht diese Oper aus? Morbider Zauber, Maskentanz und Traumgestalten, dunkle und dann wieder ganz helle Bilder, ein in unendlich viele Splitter zerfallenes Kaleidoskop der Gefühle. Die Rede ist von Thomas Manns Novelle "Tod in Venedig" - und hier - deren Adaption in Benjamin Brittens gleichnamiger Oper, 60 Jahre später entstanden. Dieses Werk hat am Samstag um 20 Uhr Premiere im Stadttheater. Andreas Baesler inszeniert im Bühnenbild von Harald B. Thor; am Pult der Niederrheinischen Sinfoniker: Graham Jackson.

Da steht eine Figur - der Schriftsteller Gustav von Aschenbach - allein auf der Bühne und gibt seine Gefühle und Gedanken preis. Durch ihn sehen wir, wie in einem Brennglas gebündelt, eine aparte Welt: den Knaben Tadzio, zu dem er in heimlicher Liebe entbrannt ist, die helle Promenade am Lido, auf der Menschen wie fremde Wesen ungerührt an ihm vorbeigehen, Figurenkonstellationen auf der Empore eines alten Kinos, in dem fußhoch das Wasser schwappt. Immer mehr Masken umstellen den alternden Mann, der Tod ist nah, der Pesthauch liegt in der Luft der schon lange langsam untergehenden Lagunenstadt.

Hans-Jürgen Schöpflin singt und spielt den Aschenbach, Christoph Erpenbeck viele Kurzrollen, selbst kleinste Nebenrollen sind hochgradig besetzt.

Zur Premiere gibt es noch eine größere Anzahl Karten. Um 19.30 Uhr, eine halbe Stunde vor Beginn, findet im Raucherfoyer eine kurze Einführung statt (Karten und Info unter Ruf: 805 125).

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