Theaterzauber aus 1001 Nacht

Stoff, aus dem Märchen gemacht werden: In „Aladin und die Wunderlampe“ verknüpfen die Schauspieler in Krefeld zwei Geschichten.

Theaterzauber aus 1001 Nacht
Foto: Stutte

Der Stoff stammt aus der orientalischen Märchensammlung „1001 Nacht“. Regisseur Peter Seuwen, der das Stück auch geschrieben hat, hat dafür zwei Geschichten miteinander verknüpft.

Peter Seuwen, Regisseur

Der Geschichte von Aladin hat er eine Rahmenhandlung gegeben, in der Scheherazade dem König das Märchen erzählt. Dabei schlüpfen die beiden in verschiedene Figuren der Erzählung und lassen sie lebendig werden. „Kinder lieben solche Rollenwechsel“, sagt der Regisseur, der viel Erfahrung im Bereich Kinder- und Jugendtheater hat.

In Krefeld hat Seuwen bereits 2004 „Am Samstag kam das Sams zurück“ inszeniert. Für ihn ist ganz wichtig, dass man sich den Kindern nicht anbiedert aber versucht, sie in eine andere Welt eintauchen zu lassen. „Ich bin das Kind, für das ich inszeniere“, bringt der er sein Konzept auf den Punkt.

Dabei setzt Seuwen ganz auf die Mittel und den Zauber des Theaters. „Es macht keinen Sinn mit den neuen Medien zu konkurrieren.“ Trotzdem werden einige Effekte auf der Bühne zu sehen sein. Und passend zum orientalischen Thema wird den Zuschauern eine opulente und bunte Welt geboten. Die Ausstattung (Bühne und Kostüme Monika Frenz) erinnert an ein farbenprächtiges Bilderbuch. Die von Jörg Wockenfuß komponierte Musik sorgt für eine stimmungsvolle Atmosphäre.

Seuwen setzt auf eine Mischung aus Poesie und Humor. „Es sind auch Anspielungen im Text, die vielleicht nur die Erwachsenen verstehen.“ So ist in einer Liebesszene ein Shakespeare-Zitat versteckt. Die Figur des Aladin trägt auch moderne Züge, er ist ein fußballverrückter Junge, mit dem sich die Kinder identifizieren können. Seuwen wünscht sich, dass die Kinder freiwillig ins Theater kommen und nicht, weil die Schule es so geplant hat. Ob sein Konzept aufgeht, sieht er auch am Verhalten des jungen Publikums im Zuschauerraum. „Schön wäre es, die Kinder so ruhig zu kriegen, dass man eine Stecknadel fallen hören kann.“

Wenn es dem jungen Publikum gefallen hat, darf es am Ende auch ausgiebig klatschen. Seuwen hat in den letzten Jahren beobachtet, dass diese Form der Begeisterung vielen Kindern nicht mehr vertraut ist und manchmal sogar von den Lehrern unterbunden wird. „Das finde ich sehr schade“, sagt er. So enthält die Info-Mappe, die Theaterpädagogin Maren Gambusch für Schulen zusammengestellt hat, auch einige Regeln, wie man sich im Theater verhält. Applaus als Anerkennung für die Schauspieler gehört einfach dazu.

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