Kultur : Theater-Premiere: Der Kampf um das reine Gewissen
Mit Dostojewskis „Schuld und Sühne“ feiert das Theater Krefeld am kommenden Samstag um 19.30 Uhr eine weitere Premiere.
Krefeld. Sankt Petersburg, 1860. Zwei Frauen sterben in der russischen Metropole, der Täter kann unerkannt entkommen. Er wiegt sich aufgrund einer Aneinanderreihung von glücklichen Umständen in Sicherheit. Sein Gewissen ist rein, obwohl er die Grenze des moralisch und rechtlich Legitimen überschritten hat.
Denn für den verarmten, aber brillanten Jura-Studenten Rodion Raskolnikow steht fest, dass es dem „großen“ Menschen erlaubt ist, „lebensunwertes“ Leben zu vernichten, um „lebenswertes“ zu erhalten. Der Mord an einer alten Pfandleiherin, die in seinen Augen „nicht besser als eine Laus“ ist, und deren halbirrer Schwester, um mit dem geraubten Geld sein Studium und sein weiteres Leben zu finanzieren, ist für ihn vertretbar.
Doch mit der Zeit meldet sich Raskolnikows Gewissen (Anmerk. d. Redaktion: „Raskol“ bedeutet auf russisch „Spaltung“). Es beginnt ein aufwühlender Kampf gegen seine bisherigen Überzeugungen, an denen vor allem die tiefreligiöse Prostituierte Sonja rüttelt.