Theater zum Beuys-Jahr Beuys – Kalte Küche?

Krefeld · „Beuys’ Küche“: Das Theater Krefeld und Mönchengladbach hat eine eigenwillige Produktion zum Beuys-Jahr als Stream uraufgeführt. Wir antworten mit einer eigenwilligen Rezension.

 Philipp Sommer (v.l.), Eva Spott und Jannike Schubert in „Beuys’ Küche“ am Theater Krefeld.

Philipp Sommer (v.l.), Eva Spott und Jannike Schubert in „Beuys’ Küche“ am Theater Krefeld.

Foto: Matthias Stutte

Über allem hängt – er kann eine Büchse der Pandora sein – der rätselhafte Polyeder, das Vieleck aus Dürers Stich „Melencolia I“. Gemeinsam mit einer Live-Übertragung aus einem verschleierten Beduinen-Zelt und einem gemalten Birkenwald schweben symbolhaft Grundmuster Beuys´scher Kunst über dem Geschehen. Und das ist selbst schon ein Rätsel. Stein der Weisen? Unten laufen Schauspieler wie kühl gesteuerte Figuren die Semantik ab, die all das erklären soll – Worte werden zu Symbolen, und Symbole zu Worten, bis zum Schluss sich die Büchse öffnet und Kunst sich über allem ergießt, sodass endlich die Dämmerung einsetzt, die Kälte schwindet und Platz lässt für die Aura des Moments.