Musiktheater digital „The Plague“: Neues vom Opernfilm

Krefeld/Mönchengladbach · Zu dem Opernfilm in virtueller Realität „The Plague“ (Die Seuche) von Kobie van Rensburg gibt es einen Trailer. Die ganze Produktion des Theaters Krefeld und Mönchengladbach ist ab 2. April abrufbar.

 Das Filmstill aus der besonderen Opernproduktion „The Plague“ von Kobie van Rensburg zeigt Sängerin Boshana Milkov zwischen zwei Männern mit Pest-Masken.

Das Filmstill aus der besonderen Opernproduktion „The Plague“ von Kobie van Rensburg zeigt Sängerin Boshana Milkov zwischen zwei Männern mit Pest-Masken.

Foto: Theater Krefeld/Mönchengladbach

Die Vorfreude auf den Opernfilm in virtueller Realität „The Plague“ (Die Seuche) von Regisseur – und in diesem Fall auch Autor und Filmemacher – Kobie van Rensburg dürfte sehr groß sein. Immerhin gab es seit ziemlich langer Zeit keine Opernpremiere mehr am Niederrhein zu erleben – das ist die eine Seite. Die andere: Die im Bluescreen-Verfahren mit Computerspiel-Technik in einem Phantasie-England spielende Produktion mag in ihrer Art schon etwas sehr Außergewöhnliches sein. Ein Trailer, also ein filmischer Vorgeschmack, auf der Webseite des Theaters ist auch schon online und macht das potenzielle Publikum auf das „Opernpasticcio in einer virtuellen Realität“ noch neugieriger. Es scheint ein satter Kostümschinken in postmoderner schwarzweißer Optik mit leicht ironisierender Dramatik über ein eigentlich äußerst bitteres Kapitel der Geschichte zu sein. Die Pest.

Pest, Cholera, die spanische Grippe, Ebola – in der Geschichte gab es immer wieder große Seuchen, die Menschen in Extremsituationen gebracht haben. Der englische Dichter Daniel Defoe (Robinson Crusoe) beschreibt in seiner Chronik „Die Pest zu London“ (1722) den Verlauf einer Pestepidemie, die London 50 Jahre früher heimgesucht hatte. Seine Schilderungen muten im Jahr 2021 geradezu aktuell an und rücken menschliche Isolation, Depression und den Tod ins Blickfeld. Van Rensburg hat Stücke aus dem reichen Repertoire Henry Purcells ausgewählt (ergänzt durch Werke anderer englischer Barockkomponisten), die auf der Folie von Defoes Setting menschliche Emotionen in Extremerfahrungen widerspiegeln, heißt es in einer Ankündigung des Theaters

Das Opern-Video ist für zehn Euro ab dem 2. April abrufbar

Die Musik wurde von Yorgos Ziavras, dem musikalischen Leiter der Produktion, mit den Niederrheinischen Sinfonikern aufgenommen. Beteiligt waren die Sänger und Sängerinnen Maya Blaustein, Antigoni Chalkia, Chelsea Kolic, Boshana Milkov, Susanne Seefing, Guillem Batllori, Robin Grunwald, Woongyi Lee und Matthias Wippich.

Den Link zum Video on demand können Interessierte ab Freitag, 2. April, um 19.30 Uhr anklicken. Darüber bezahlt man eine einmalige Gebühr von zehn Euro und kann den Film dann beliebig oft anschauen – er ist bis zum 4. Juli 2021 verfügbar. Eine DVD des Opernfilms wird ebenfalls zum Preis von zehn Euro zu erwerben sein.

Weiteres Zusatzmaterial und aktuelle Informationen inklusive des Trailers gibt es online. Red/Laki

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