Kultur : Tanzstück "Trinity": Die Frage nach dem Frausein
„Trinity“ stellt den weiblichen Körper auf der Bühne der Fabrik Heeder tänzerisch in den Mittelpunkt.
Krefeld. Die in Finnland geborene und in Köln lebende Choreographin Marja-Leena Hirvonen ist mit vier Tänzerinnen nach Krefeld angereist, sie zeigt ihre erste abendfüllende Produktion. Mit „Trinity“ startet die Reihe „First Steps“ auf der Heeder-Bühne. Einen ersten Eindruck ermöglicht bereits eine kleine Fotoausstellung im Foyer.
Um den weiblichen Körper, um Selbst- und Fremdwahrnehmung soll es in dem Tanzstück gehen. Paul Valery wird in der Information der Truppe bemüht, der drei Körper nennt: Das „Ich“, das „Mein“ und den „mythologischen Körper.“ Aus einem länglich aufragenden Kokon befreit sich eine Frau, die behauptet, sie sei „Johanna — Tochter, Ehefrau, Mutter und Performerin“, während ihre Kolleginnen in langen Kleidern um sie herum posieren und sich fließend bewegen. Masken tragen sie zunächst auf den Hinterköpfen, Janusköpfen gleich.
Es wird viel geredet, in Deutsch und Englisch. Simone de Beauvoir wird zitiert, die behauptet, dass man zur Frau gemacht wird. Die vier Frauen lachen flirtend ins Publikum, grimassieren und laufen hektisch umher. Es folgen aber auch romantische Bewegungen, die Kleidung wird gewechselt, so dass alle schwarze Hosen mit Oberteil tragen. Der zu Beginn abgewickelte Kokon wird zum Brautkleid mit Schleppe, die „Braut“ wird darin eingewickelt.