Krefeld Tag des offenen Denkmals steigt am Sonntag

Besucher können in zahlreichen Gebäuden einen Blick hinter die Türen werfen und bei Führungen Interessantes erfahren.

Krefeld. Der „Tag des offenen Denkmals“ steht morgen — wie jedes Jahr am zweiten Sonntag im September — auf dem Programm. Diesmal widmet er sich dem Thema „Gemeinsam Denkmale erhalten“ und verweist darauf, dass gemeinschaftliches Handeln häufig mehr bringt als Alleingänge. Bundesweit zentral organisiert wird der „Tag des offenen Denkmals“ von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, auf kommunaler Ebene von den Unteren Denkmalbehörden.

In Krefeld beteiligen sich viele Eigentümer von Denkmälern an dem Tag und zeigen sich der breiten Öffentlichkeit: die Katholische Stadtkirche St. Dionysius, die Evangelische Lutherkirche, die Geismühle, die Villa Merländer, Haus Steinert, das Alte Uerdinger Rathaus, der Stadtgarten samt Musikpavillon, der Mies van der Rohe Business-Park, die ehemalige Husarenkaserne und das ehemalige Offizier-Kasino der Husarenkaserne, das Haus der Seidenkultur und Et Klöske.

Unabhängig von der Unteren Denkmalbehörde haben sich auch der Landschaftspark Heilmannshof und eine Fachwerkstatt für Stuckarbeiten an der Gladbacher Straße 241 angemeldet. Wir stellen einige Denkmäler vor.

Das Gebäude wurde im Jahr 1868 im einst noblen Kronprinzenviertel mit angeschlossener Weberei im Hinterhaus, die hölzerne Jacquard-Handwebstühle enthielt, errichtet.

1908 wurde das Gebäude in einer Zeit, in der in Krefeld die Handwebstühle zunehmend durch mechanische Webstühle ersetzt wurden, von Hubert Gotzes erworben. Dieser benötigte die alten Webstühle für die Herstellung von Priestergewändern und Stoffen, die unter dem Sammelbegriff Paramente geführt werden. Auftraggeber waren die katholischen Priester aus der umliegenden Nachbarschaft. Im historischen Websaal können heute noch acht authentische und betriebsbereite Jacquard-Handwebstühle angeschaut werden, die von 1908 bis 1992 zum Weben von kirchlichen Paramenten dienten.

Heute ist in der ehemaligen Paramentenweberei Hubert Gotzes das Haus der Seidenkultur untergebracht. Morgen ist es von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Zu jeder vollen Stunde gibt es Führungen durch den Förderverein.

Das Et Klöske ist eine Kapelle eines im 14. Jahrhundert gegründeten Hospitals. Das ursprüngliche Gasthaus zum Heiligen Michael diente bis Anfang des 19. Jahrhunderts der Pflege von Kranken, Armen, Waisen und Obdachlosen. Im städtischen Besitz wurde es als Schule, Feuerwehrhaus und Gefängnis genutzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine Secco-Malerei entdeckt und saniert. Seit 2003 ist es im Besitz der Schlaraffia Crefeldensis, die viel zur Erhaltung des denkmalgeschützten Gebäudes, unter anderem der Secco-Malerei, getan hat. Morgen ist es zwischen 11 und 17 Uhr geöffnet. Zu jeder vollen Stunde gibt es Führungen durch die Schlaraffia Crefeldensis.

Der Landschaftspark Heilmannshof ist ein privater Landschaftspark der 1860er-Jahre. Er zeigt eine regional einzigartige und stadtnahe Verbindung von Bruchwald, Gewässer sowie Parkanlage und ist Rückzugsgebiet einiger seltener Tier- und Pflanzenarten. Erweitert wurde er in den 1930-er Jahren durch den Gartenarchitekten Baron von Engelhard. 2002 erhielt er den Krefelder Denkmalpreis.

Morgen ist er von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen gibt es um 13 und 15 Uhr durch Familie Leendertz oder den Heilmannshof.

In dieser Werkstatt werden Profile und Ornamente aus Gips und Zement nachgebaut und für den weiteren Einbau vorbereitet. Öffnungszeiten morgen sind von 10 bis 17 Uhr. Führungen gibt es nach Bedarf durch Roland Gerhards.

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