Südbahnhof: Zukunft verzweifelt gesucht

Das Werkhaus braucht für den Betrieb zwei hauptamtliche Kräfte.

Krefeld. Baulich steht der Südbahnhof ja längst wieder glänzend da, doch was geschieht dort eigentlich? Bei dieser Frage steht manchem Kulturpolitiker und Entscheidungsträger die Skepsis ins Gesicht geschrieben. Dabei umfasst die Liste aller vollzogenen und geplanten Projekte zwei eng beschriebene Seiten. Es passiert viel in den Räumen, und doch kommt die ganze Sache von außen betrachtet irgendwie nicht aus den Schuhen.

Das liegt einerseits daran, dass sich der Verein Werkhaus als Betreiber schwer tut mit konkreten Ansagen. Vieles bleibt im Ungefähren. Andererseits sind solche Ansagen schwierig, solange die finanzielle Basis ungeklärt ist.

Die Stadt stellt für die interkulturelle Arbeit im Südbahnhof 35 000 Euro zur Verfügung, auf die das Werkhaus noch wartet (die WZ berichtete). Doch diese Überweisung kann ohnehin nur der Anfang sein. „Wenn wir die Aufgabe ernst nehmen, brauchen wir hier zwei hauptamtliche Kräfte“, sagt die Vereinsvorsitzende Monika Vehreschild. Sie sollen dem Haus ein Gesicht geben, es offen halten, mit Leben füllen, Projekte entwickeln, Kooperationen anstoßen, Netzwerke pflegen. Das, was die Mitarbeiter des Verein bislang nebenher machen.

Die einzige Hoffnung auf diese fruchtbare Zukunft besteht in einer fetten Landesförderung, die jetzt beantragt wird. Bleibt sie aus, dürfte hilfloses Schulterzucken die Folge sein. Dann bleibt der Südbahnhof das Rudiment eines Kulturzentrums.

Schuld daran wären nicht die Betreiber. „Die Akteure in dieser Stadt können das Thema nicht einfach beim Werkhaus abladen“, sagt Kulturbüro-Chef Jürgen Sauerland-Freer. „Alle müssen tatkräftig helfen. Einen Ort wie den Südbahnhof gibt es in NRW kein zweites Mal.“ cel

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