Niederrheinische Sinfoniker digital Sinfoniker: Konzert im Stream

Krefeld · Das vierte Sinfoniekonzert der Saison kann nur digital stattfinden. Das pure Schubert-Programm mit Bariton Rafael Bruck unter Bruno Weils Leitung ist ab Samstag, 6. Februar, verfügbar.

 Die Niederrheinischen Sinfoniker sind im Stream zu erleben.

Die Niederrheinischen Sinfoniker sind im Stream zu erleben.

Foto: Stadt Krefeld

Es ist ein lang ersehnter Höhepunkt für Schubert-Fans. Doch das vierte Sinfoniekonzert der Niederrheinischen Sinfoniker kann aufgrund des Lockdown leider nicht vor Publikum gespielt werden. Aber es gibt zumindest digitalen Ersatz.

Aber was macht dieses Konzertprogramm unter der Leitung des Dirigenten Bruno Weil mit Bariton Rafael Bruck, abseits der beiden Gäste, so besonders? Es ist ein rundum Franz Schubert gewidmetes Programm, das aber dann doch weniger erwartbar ist als vielleicht „klassische“ Schubert-Abende. Eröffnet mit der Ouvertüre „im italienischen Stil“ in C-Dur wendet sich der Fokus zunächst auf das Liedschaffen des Komponisten – doch aus einer besonderen Perspektive. Rafael Bruck hat aber nicht die originale Form der Kunstlieder gewählt, sondern singt Bearbeitungen. Max Reger und Anton Webern haben aus der Klavierstimme jeweils sehr eigenwillige Orchestrierungen gefertigt, die viel über die Sicht der Komponisten auf Schubert, aber auch über die Komponisten selbst, verraten. Man darf neugierig sein.

Das Programm beschließt mit Schuberts sechster Sinfonie. Die gerne auch die „Kleine C-Dur“ genannt wird. Gilt die „Große“ D 944 als Opus Magnum des Sinfonikers Schubert – und ja, er war nicht nur ein begnadeter Kammermusikkomponist, sondern auch ein überragender Meister der großen Formen – so kann D 589 aus 1818 als eine zarte Blüte jener großartigen Kraft gelten, die sich noch entwickeln würde. Trotz der vielen Einflüsse, die sich hier noch über dem bernsteinfarben glänzenden Kern Schubert‘scher Musiksprache ergießen, ist der später noch prägnanter werdende Individualstil des Wieners auch hier schon präsent.

Das Konzertvideo ist ab Samstag, 6. Februar, um 18 Uhr drei Monate lang auf dem niederländischen Streamingportal classic.nl/konzertzuhause/122 verfügbar. Um das Konzert ansehen zu können, ist eine Registrierung auf dieser Plattform nötig. Anschließend kann man sich einloggen und erwirbt für einen Mindestbeitrag von 5 Euro einen Zugangscode für den Stream. Statt auf classic.nl/konzertzuhause kann dieser Zugangscode auch über die Theaterkasse erworben werden. Das Programmheft und eine technische Anleitung werden online zur Verfügung gestellt. Wer bereits ein Ticket für das 4. Sinfoniekonzert erworben hatte, wendet sich an die Theaterkasse. Laki/Red

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