Serenadenkonzert: Horn trifft auf Klavier und Violine

Das Trio Tricolor hat auf Burg Linn gespielt.

Krefeld. Diese Kombination bekommt man selten zu hören: Klavier und Horn. Der Hornist Christoph Eß (Jahrgang 1984) und der Pianist Boris Kusnezow (1985) vom Trio Tricolor leiteten mit Beethovens Sonate für Horn und Klavier F-Dur op. 17 am Freitag die Serenade auf Burg Linn ein.

Es sind ungewöhnliche Klänge, die dabei entstehen, fern von den Hörgewohnheiten der Kammermusik. Manchmal auch irritierend, denn ob die beiden Instrumente in allen Lagen harmonieren, wird schon zur Geschmacksfrage. Auf alle Fälle offenbart sich eine Ausdrucksvielfalt auf dem Blechblasinstrument - vor allem in den leisen und schnellen Passagen -, wie man sie selten hört.

Dabei zeigt sich, dass Christoph Eß zu den jungen Künstlern mit großem Potential gehört. Was Beethoven betrifft, der seine einzige Sonate für Horn und Klavier in zwei Tagen für einen berühmten Hornisten schrieb, muss man nicht unbedingt bedauern, dass er für diese Besetzung nur ein Unikat zu Papier brachte.

Hinreißend feinfühlig erklang anschließend das Intermezzo Nr.1 aus op. 117 von Johannes Brahms auf dem Flügel. Ein schottisches Wiegenlied stand hierfür Pate. Als Dritter im Bunde des Trios Tricolor kam dann auch der Geiger Korbinian Altenberger (1982) mit der Violinsonate A-Dur op.100 von Johannes Brahms zum Zuge.

Nach der Pause spielten die drei jungen Herren, die 2009 in die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler des Deutschen Musikrats aufgenommen wurden, das Trio für Horn, Violine und Klavier Es-Dur von Johannes Brahms.

Dieses Stück gab ihnen Gelegenheit, die Möglichkeiten und die Lautstärke ihrer Instrumente zu präsentieren. An manchen Stellen wurde dabei aber deutlich, dass drei Musiker, die gleichzeitig fehlerfrei musizieren, nicht unbedingt zusammenspielen müssen. Dafür braucht das junge Trio Tricolor noch etwas Zeit zum Reifen. gmk

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