Konzerte Serenaden: Bayer Kultur stoppt Sponsoring

Weil das Unternehmen namentlich nicht mehr im Chemiepark vertreten sein wird, läuft auch die Unterstützung der Konzerte aus.

Konzerte: Serenaden: Bayer Kultur stoppt Sponsoring
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Es wird die letzte gemeinsame Saison der Serenaden auf Burg Linn werden: Carolin Sturm von Bayer Kultur blickt mit Wehmut auf die bestens funktionierende Kooperation von Bayer Kultur mit dem Kulturbüro der Stadt in den vergangenen 15 Jahren.

„Da Uerdingen jetzt kein Bayer-Standort mehr ist, ist die kommende Serenadensaison leider die letzte für uns.“ Insgesamt 75 Konzerte hat Bayer Kultur in den vergangenen Jahren zu den Serenaden beigetragen. Doch mit vier Konzerten werden die Leverkusener die Reihe der Kammermusikabende im Rittersaal noch einmal sponsern.

Zum einen werden zwei junge Künstler, die Bayer Kultur durch das „StArt“-Programm unterstützt, auch in Linn auftreten. Im September wird die aus Georgien stammende Pianistin Tamar Beraia mit einem Soloprogramm zu hören sein.

Die Serenade im Oktober bestreitet der zweite „StArt“-Künstler Tobias Feldmann. Auf seinen Auftritt kann man sich besonders freuen, denn seit 2013 spielt er auf einer Stradivari-Violine (Cremona 1703) aus dem Besitz der Bundesrepublik Deutschland. Am Flügel wird er von Boris Kusnezow begleitet.

Über den Haushalt von Bayer Kultur laufen ebenso die Konzerte im Januar von Ingeborg Danz (Alt), Peter Stein (Geige) und Tobias Krampen (Klavier) sowie im Februar von Felix Klieser (Horn) und Alexander Krichel (Klavier). Felix Klieser hat 2014 den Echo-Klassik als Nachwuchskünstler des Jahres gewonnen. Das Besondere, was der junge Hornist jedoch nicht herausgestellt wissen möchte, ist seine Behinderung: Er kam ohne Arme zur Welt und spielt sein Instrument exzellent mit dem Fuß.

Jürgen Eichendorf freut sich, dass es dem Kulturbüro wieder gelungen ist, auch Musiker für ein Konzert gewonnen zu haben, die eine enge Verbindung zu Krefeld haben. Es überrascht dabei nicht, dass es Musiker sind, die aus der „Dömötör-Schule“ kommen, und von ihren Anfängen an der Krefelder Musikschule längst den Sprung in die Profiszene geschafft haben. Zu den Bläsern, die ein Heimspiel geben werden, gehören der Klarinettist Thorsten Johanns und das Linos-Saxophon-Quartett.

Seit 1985 spielen die Brüder Andreas und Martin Hilner, Roland Lichters und Sebastian Pottmeier zusammen — zunächst als Krefelder Saxophon-Quartett und nun unter dem „Schutzpatron“, dem altgriechischen Dichter und Sänger Linos.

Zum anderen ist es Brauch bei den Serenaden, dass Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs auftreten. In diesem Jahr sind es das Trio Pierrot und das Boreas-Quartett.

Mit der abgelaufenen Saison kann man beim Kulturbüro zufrieden sein. Es gab einen leichten Anstieg bei den verkauften Abos und eine gleich gute Nachfrage bei den Einzelkarten wie im Vorjahr. Zum ersten Mal überhaupt wurden Saisonkarten, also Karten für alle zehn Konzerte, verkauft — und dann gleich acht Stück.

Für die Liebhaber der Kammermusik in Krefeld gibt es auch eine gute Nachricht: Sämtliche Kartenpreise bleiben stabil.

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