Sehnsucht hinter dem Zaun
Der Künstler Bart Koning malt Ölbilder, die auf den ersten Blick wie Fotos wirken. Sie entstammen eigenen Erinnerungen.
Krefeld. Auf hellen Holzbohlen hat jemand sein Zelt aufgebaut, ein altes Modell mit einem First, der von zwei senkrechten Stangen getragen wird. Wind, Wetter und der Schmutz zahlloser Campingplätze haben ihre Spuren darauf hinterlassen. Viele Nächte hat dort in stickiger Hitze oder unter dem Trommeln des Regens ein Mensch gelegen — doch nun ist er nirgends zu sehen.
Das großformatige Bild in der Ausstellung von Bart Koning, die morgen im Kunstverein beginnt, wirkt wie eine Trockenübung für das, was danach kommt: Jemand, vielleicht der Besitzer des Zeltes, folgt seinem Fernweh.
Im ersten Stock erreicht er das Meer, von Koning in 1,70 mal 2,60 Meter festgehalten, endlose Weite unter einem grauen nordischen Himmel. „Das Thema des Bildes“, sagt er, „ist nicht das Meer, sondern die Sehnsucht, die dahinter steckt.“