Schutzengelkirche: Immer elegant, niemals kitschig
Lange Ovationen gab es am Sonntag für das musikalische Porträt Gabriel Faurés in der Schutzengelkirche.
Krefeld. Ein kleines Porträt des französischen Komponisten Gabriel Fauré (1845-1924) hatte sich Kantor Christoph Scholz für sein Konzert am Sonntag vorgenommen. Mit dem Chor Cantate, dem Ensemble Capella 94 und einigen Solisten präsentierte er das nicht alltägliche Programm.
Fauré trat als Schöpfer weltlicher wie geistlicher Musik auf. Beim sehr gut besuchten Konzert in der Kirche Zu den Heiligen Schutzengeln stand er als Kirchenmusiker im Vordergrund. Im ersten Teil konnte das Publikum mit zehn kleinen Werken in unterschiedlicher Besetzung die Klangwelt Faurés, seinen Kompositionsstil entdecken. „Ein schlichter Satz von geradezu provokanter Einfachheit, ohne je banal oder kitschig zu sein. Elegant, ungekünstelt und doch mit einem klaren kompositorischen Konzept“, sagt Scholz.
Schon das erste Stück „En prière“, das die Sopranistin Ariane Gdanitz mit Klavierbegleitung vortrug, machte dies deutlich: klar, schlicht, unspektakulär schön — ein vielversprechender Einstieg in eine musikalische Entdeckungsreise.