Schuberts Liederzyklus „Winterreise“ ist eigentlich eine inwendige Reise – ein vor innerer Kälte klirrender Spiegel einer von Todesahnung gezeichneten Künstlerseele, die doch so sensibel, zart und fein-verletzlich war. Franz Schubert, dessen Musik immer schon auf unnachahmliche Weise zwischen (Wiener) Melancholie und (Wiener) Lebenslust changierte, schrieb diese Musik, sein Op. 89 D 911, ein Jahr vor seinem frühen Tod. Gerade einmal 31 Jahre war der Komponist, als er verstarb. Und doch hinterließ er der Nachwelt einen unermesslichen Schatz an Musik.