Konzert : Schönhausen-Chor und Ensemble Sonare in der Friedenskirche
Unter den zahlreichen Zuschauern spürte man eine gewisse Erleichterung, dass man nach zweieinhalb Jahren Corona jetzt wieder ohne Maskenpflicht, in angeregtem Gespräch und in gut besetzten Stuhlreihen ein Konzert besuchen kann.
Ein Adventskonzert in der Friedenskirche mit dem Schönhausen-Chor Krefeld und dem 2015 gegründeten Barockensemble Sonare Neuss machte neugierig und animierte erfreulich viele Zuhörer zum Konzertbesuch. Barock und Klassik waren angesagt.
Zunächst erklang Johann Sebastian Bachs Kantate „Nun komm, der Heiden Heiland (BWV 62)“, die für den Advent geschrieben wurde und am 3. Dezember 1724, vor 298 Jahren, erstmals in Leipzig aufgeführt wurde. Es folgte Joseph Haydns „Missa in Angustiis“, die als „Nelson-Messe“ bekannt geworden ist, weil Admiral Nelson 1798 die napoleonische Flotte nahezu vernichtet hatte, weshalb Haydn ihm zu Ehren im „Benedictus“ triumphale Trompetenklänge einbaute. Eine andere Legende besagt, dass Nelson dem Fürsten Esterhazy nach der gewonnenen Schlacht einen Besuch abstattete und ihm zu Ehren diese Messe aufgeführt wurde.
Haydns Chorwerk strahlt Kraft und Glanz aus. Markante Klangsignale, wie der Chor sie gleich zu Beginn im bewegten „Kyrie“ aussendete, gefolgt von den vier Solisten Dorothea Jakob, Sopran, Angela Froemer, Alt, Leonhard Reso, Tenor und Achim Hoffmann, Bass, die im „Gloria“ gemeinsam auftraten und zusammen mit dem Chor eine prachtvolle Klangentfaltung zelebrierten, diese Klangsignale kreierten ein ebenso sakrales wie höfisches Flair. Das umsichtige Dirigat Joachim Neugarts, der seit 2002 den Schönhausen-Chor leitet und ihn stimmlich brillant geformt hat, ermöglichte ein ebenso feinfühliges wie bewegtes Musizieren, vom stimmungsvoll-einfühlsamen „Agnus Dei“ bis zum glanzvollen „Dona nobis pacem“-Finale.