Schlussapplaus: Eva Mona Rodekirchen geht gerne an ihre Grenzen

Eva Mona Rodekirchen kann tanzen, singen und spielen. Das hat sie am Theater Krefeld Mönchengladbach mehrmals bewiesen.

Krefeld. Spontan, lustig, neugierig: Eva Mona Rodekirchen hinterlässt gleich bei der ersten Begegnung diesen Eindruck - keine schlechte Eigenschaft für eine Schauspielerin. Für den Fototermin wünscht sie sich die Werkstatt in Fischeln. Nicht, weil sie ein Motiv im Kopf hätte, sondern: "Hier war ich noch nie vorher." Also geht sie so durch den Malersaal und die Schreinerei, findet einen schlappen Liegestuhl oder einen blauen Prospekt als Beigabe für ein Foto.

Eva Mona Rodekirchen liebt die Improvisation. Die Modelle für die Produktionen der kommenden Spielzeit beachtet sie dabei kaum. Sie verlässt das Theater Krefeld Mönchengladbach.

Die 34-Jährige gehört zu den dreifach Ausgebildeten: Sie kann tanzen, singen, spielen. Das hat sie mit Gastauftritten in mehreren Inszenierungen vorgeführt. In "Swinging St. Pauli" tanzte sie über die Kisten, dass einem schwindelig werden konnte. In Goldonis "Diener zweier Herren" focht sie nach Herzenslust. In den "Troerinnen" litt sie leise.

All diese Rollen mochte sie sehr - auch, weil sie eine Menge dazugelernt hat. Wenn sie sich zum Beispiel beim Fechten nicht sicher fühlte: "Das hat der Fechtmeister gar nicht gehört", sagt sie. "Und dann konnte ich es doch!" Das gefällt ihr: An Grenzen geführt zu werden und darüber hinaus, wie es bei den "Troerinnen" geschah. Für die antike Tragödie musste sie lernen, wirklich lange stillzusitzen und doch Teil des Stücks zu sein: "Am Ende hat’s uns dann selber erwischt. Ich habe mit den Tränen gekämpft."

Ihr Weg war anders gedacht, von ihr und auch den Eltern. Sie sollte Ärztin werden, fand aber auf einmal Geschmack am Bühnenleben. Ihre Mutter hatte ihr, da war sie noch Schülerin in Bochum, einen Zeitungsausschnitt hingelegt. Casting für eine Country-Western-Show. Zum Abgewöhnen sollte das sein: "Aber es ist nach hinten losgegangen", sagt Eva Mona Rodekirchen.

Vier Jahre lang hat sie dort mitgemacht und anschließend die Ausbildung an der August-Everding-Akademie in München absolviert. Für ein Jahr ging sie an das Landestheater Schwaben in Memmingen, ein Tournee-Theater, das jeden Abend woanders spielt. "Ziemlich anstrengend", fasst sie zusammen, aber sie hat auch die vielen verschiedenen Partien geschätzt. Von Schillers Johanna bis zu einer Heavy-Metal-Oper reichte dort der Bogen.

Kein Wunder, dass sie nun aus ihrer Vielseitigkeit weiter schöpfen will. "Ich bin sicher, dass ich etwas finde", sagt sie. "Schließlich habe ich sieben Jahre lang frei gearbeitet." Ob es Fernsehen wird oder Kabarett - Comedy kann sie nicht ausstehen -, Musical oder Hörbücher. "Das lasse ich noch mal offen", sagt sie.

Bevor sie nach Köln zurückfährt, schaut sie in ihrem Lieblingsladen vorbei. Mit den orangefarbenen Tüten geht sie gern nach Hause: "Ist doch toll, wenn ich ein Designer-Abendkleid für weniger als 100 Euro kaufen kann!"

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