Rockiges und Rückblicke in der Friedenskirche

Die Friedenskirche präsentiert im Herbst Konstantin Wecker, Achim Reichel, Klaus Lage und Katja Riemann.

Krefeld. Im Herbst stattet eine prominente Herrenriege der Krefelder Friedenskirche einen Besuch ab. Mit Konstantin Wecker, Klaus Lage und Achim Reichel hat Programm-Macher Joachim Watzlawik gleich drei alte Haudegen der deutschen Musikszene zu Gast.

"Achim Reichel ist zum ersten Mal überhaupt in Krefeld", betont Watzlawik. Das merkt man auch am Vorverkauf, der bereits gut läuft, obwohl das Konzert erst am 7. November ansteht. "Reichel ist sich von Anfang an treu geblieben", sagt Watzlawik. "Er hat sich nicht verbogen, war immer ein Mann für die Nische." In Krefeld präsentiert er eine Reise durch sein musikalisches Leben. Nur 20 Termine hat das Management bundesweit vergeben, Krefeld wird einer davon.

Während Reichel mit Band anreist, kommt Klaus Lage ganz allein (27. November). "Ich habe ihn zuletzt vor Jahrzehnten mit seiner Band in der Kufa gesehen", erinnert sich Watzlawik. Damals war Lage ein Star, der in der Zeit der Neuen Deutsche Welle mit rockigen Ohrwürmern à la "1000 und 1 Nacht" und "Faust auf Faust" echte Klassiker geschaffen hat. Bei seiner Tour "Alleingang" zeigt er sich als Liedermacher: "So etwas hat oft eine besondere Intensität", weiß Watzlawik.

Von jeher als Liedermacher unterwegs ist Konstantin Wecker, der für "Leben im Leben" einen zweiten Pianisten mitbringt. An zwei Flügeln erklingen am 2. Dezember alte Erfolge wie auch aktuelle Kompositionen.

"Reichel, Lage und Wecker sind alle zwischen 60 und 70 Jahre alt. Sie stehen für eine Lebensphase, in der man anfällig ist für Rückblicke", sagt Watzlawik.

Einen Kontrapunkt zu den drei älteren Herren bildet die Schauspielerin Katja Riemann, Star der 90er-Kinos und mit dem Bambi und dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Sie ist am 9. Oktober mit ihrem Programm "Friedensreich - ein Doitschlandabend" zu Gast. Riemann liest Sibylle Berg und singt Rammstein - eine interessante Kombination und "ein durchaus politischer Abend", so Watzlawik. Er setzt damit seine kleine Reihe fort, berühmte Schauspieler wie Manfred Krug, August Zirner oder Martine Gedeck nach Krefeld zu holen.

Der Rest des Programms besteht aus der gewohnten Mischung: Jazz (Lajos Dudas Trio, 3. September), Klassik (Apollon-Ensemble, 31. Oktober; Schönhausen-Chor, 6. November) und Weltmusik (Mi tango Querido, 17. September) sowie Literatur (Abende zu Tucholsky, 26. September, und Nobelpreisträger Orhan Pamuk, 14. November).

German Brass geben "aus großer Verbundenheit zur Friedenskirche" am 18. Dezember erstmals ein Weihnachtskonzert.

Einen Versuchsballon lässt Watzlawik mit zwei Filmabenden steigen. Am 11. November zeigt die Grimme-Preisträgerin Loretta Walz ihren Dokumentarfilm "Die Frauen von Ravensbrück", am 28./30. Oktober ist das Wiener Opern-Kino zu Gast. Dann gibt es "La Boheme" auf riesiger Leinwand im Kirchenraum.

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