Ralf Schmitz: Publikum als Stichwortgeber für die Pointen

Ralf Schmitz braucht nicht viel Requisite für sein unterhaltsames Programm. Seine Schlagfertigkeit ist umwerfend.

Krefeld. Ein Auftakt à la Ralf Schmitz: Der erste Spot trifft den Komiker in geblümter Unterhose und dem Versuch, in seine Jeans zu springen. Hektisch und eigenhändig fährt er seine Bühnendekoration in Position. Auf jeder Kiste prangt ein Buchstabe seines Vornamens. Dazu zwei Hocker und fertig ist der minimalistische Aufbau. Mehr braucht der Spaßmacher auch nicht, denn das Programm ist er selbst. Schlagfertig und mit Wortwitz genügen ihm zugerufene Wortfetzen, um kurzweilige, aber anspruchslose Unterhaltung im ausverkauften Seidenweberhaus zu bieten.

Dass dabei Besucher vor ihm nicht sicher sind, wird schnell deutlich. Sein Opfer, das eine typische Handbewegung zum Erraten seines Berufs machen muss, ist für Schmitz ein Volltreffer. Die Geste ist mehr als eindeutig und sollte zum Markenzeichen des Abends werden: Das Überstreifen eines Handschuhs mit einer tiefgreifenden Fortsetzung entpuppt sich als Kennzeichen eines medizinischen Spezialisten, dem Proktologen. Schmitz beweist ein Händchen für amüsante Kandidaten, ohne dass die von ihm bloßgestellt werden. Seine Erfahrung mit Stand-up-Comedy verdankt er seinem fast vierjährigen Engagement beim Bonner Improvisationstheater Springmaus und bei prämierten TV-Sendungen wie Schillerstraße und Genial daneben.

Schmitz sprüht vor Energie. Umwerfend komisch ist er, als er Zettel mit Fragen aus dem Publikum in eine von ihm erdachte Geschichte einbindet. Kreative Frage: Wenn Schwimmen schlank macht, was machen Blauwale dann falsch?“ Zur Hochform läuft Schmitz zum Shluss auf, als er einem Zuschauer Kommandos erteilt, ihn von A nach B zu bewegen. Mit seinen schlagfertigen Kommentaren „Ich erlebe meinen ersten Bandscheibenvorfall“ endet der Abend im Gelächter.

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