Publikum feiert Rocklegenden im Unruhestand

Manfred Mann’s Earth Band und Uriah Heep erinnern an die 70er-Jahre.

Krefeld. Sie haben Musikgeschichte geschrieben, zeitlose Songs für Generationen hinterlassen und trotz fortschreitenden Alters genügend Energie für mitreißende Konzerte: Manfred Mann (69) und Mick Box (62) sind als Rocklegenden einfach nicht totzukriegen.

Frisch und mit unbändiger Spielfreude präsentieren sich die beiden Gründungsmitglieder von Manfred Mann’s Earth Band und Uriah Heep am Samstagabend in der Kulturfabrik. Hinter einer Keyboard-Burg versteckt, gestaltet Tastenmeister Mann eindrucksvolle Songs aus Pop, Rock und R’n´B, glänzt mit ausgefeilten Arrangements. Während Sänger Noel McCalla mit warmer, souliger Stimme Coverversionen von Bruce Springsteen bis Bob Marley auf die Bühne bringt, zeigt sich Gitarrist Mick Rogers äußerst variabel an seinem Instrument.

Für Begeisterungsstürme sorgen am Ende die Klassiker "Blinded by the Light”, "Mighty Quinn" und "Davy’s on the Road Again". Manfred Mann’s Earthband spielen ihre Hits in einer 30-minütigen Jam-Version, die nach über 30 Jahren nichts von ihrer Klasse eingebüßt hat.

In Sachen Härte legen die fünf Briten von Uriah Heep die Messlatte deutlich höher. Den Anfang ihrer lautstarken Retro-Show bildet der recht eintönige Titeltrack des jüngst erschienenen 21. Studioalbums "Wake the sleeper".

Danach fegt einem 90 Minuten lang der druckvolle Sound um die Ohren. Die früher als "mutierte Version von Deep Purple" belächelte Band will den vielen Fans so richtig einheizen. Uriah Heep sind keine Rentnerband, sondern im Unruhestand.

Am Ende folgt die zum Evergreen gewordene Lagerfeuer-Hymne "Lady in black" mit dem lang gezogenen "Aaaahhhh"-Refrain. Das mit den Bands älter gewordene Publikum genießt den Sound der 70er-Jahre und feiert seine Rocklegenden ausgiebig.

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