Premiere im Podio: Zähes zur Adventszeit

„Ich seh’ den Zimtsternhimmel“ im Podio-Theater.

Krefeld. Dass Weihnachten nicht nur ein friedliches Familienfest, sondern auch ein Ereignis voller Tücken ist, dürfte bekannt sein. Für Kabarettisten ist gerade Weihnachten ein dankbares Thema. Mit der hauseigenen Produktion „Ich seh’ den Zimtsternhimmel“ stimmten Betti Ixkes und Rüdiger Höfken vom Wohnzimmertheater Podio ihre Gäste mit eher zähem Witz auf die Adventszeit ein.

Fast alle Klippen des Festes kamen zur Sprache, vom schiefen Tannenbaum, über die bösartige Verwandtschaft bis zu der Frage nach dem Sinn überhaupt. Unterstützt wurden sie dabei von Petra und René Schalthöfer, die neben Ixkes und Höfken eher farblos agierten.

Langatmig gestaltete sich bereits der Beginn, wo ein kaputter Scheinwerfer zum Anlass genommen wurde, Unfähigkeit und Arbeitsmoral von Handwerkern durch den Kakao zu ziehen. Auch die Geschichte von depressiven Marzipankartoffeln sowie die endlos lange Erzählung eines Weihnachtsmärchens zündeten nicht. Für mehr Stimmung sorgte Ixkes mit ihrem Lied vom „Mohnstollen“, das sie zur Melodie von „Moon River“ trällerte.

Weiter ging es mit der „Tannenbaumschönheitschirurgie“ für den idealen Weihnachtsbaum und dem Weihnachtsmann, der neuerdings im „Gift-Team“ mit dem Rentier als Transportpartner arbeitet. Der Abend steigerte sich etwas, als Höfken und Ixkes sich als Faust und Mephisto einen Schlagabtausch lieferten: „Weihnachten, mir graut vor dir!“ Auch der Dialog eines Paares, das sein erotisches Abenteuer nach einer Weihnachtsfeier völlig konträr kommentiert, sorgte beim Publikum für teilweise ausgelassene Heiterkeit.

Obwohl es viel Applaus gab, wollte der Funke den ganzen Abend nicht so recht überspringen. Der Schock über das drohende Ende des Theaters saß bei den Akteuren wohl noch zu tief.

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