Neue Reihe Premiere für neues Kultur-Format

Krefeld · Eine Woche „Kulturhoch – Burg Linn“ mit Theater, Comedy, Musik und Film beginnt am 23. Juni.

 Die Organisatoren und Mitwirkenden freuen sich auf das erste Festival auf der alten Ritterburg, v. l.: Gerd Rieger, Oliver Dentges, Silja Gottschalk, Philip Lethen, Oliver Hirschegger, Werner Lichtenberg und Hausherrin Jennifer Morscheiser.

Die Organisatoren und Mitwirkenden freuen sich auf das erste Festival auf der alten Ritterburg, v. l.: Gerd Rieger, Oliver Dentges, Silja Gottschalk, Philip Lethen, Oliver Hirschegger, Werner Lichtenberg und Hausherrin Jennifer Morscheiser.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

„Rocken Sie die Burg!“, mit einem Lachen erklärt die Museumsleiterin Jennifer Morscheiser, dass sie diesen Arbeitsauftrag schon in ihrer Stellenbeschreibung gefunden hat. Da war es für sie auch nahe liegend, wenn schon einmal eine Bühne im Innenhof der Burg Linn für Aufführungen des Theaters Krefeld-Mönchengladbach errichtet würde, die auch gleich noch für andere Veranstaltungen zu nutzen.

Die beiden Aufführungen von „Spamalot“ waren innerhalb weniger Stunden ausverkauft, doch auf den Plakaten der neuen Reihe „Kulturhoch – Burg Linn“ sind sie noch zu lesen. An diesen Renner konnte die Museumschefin mit tatkräftiger Unterstützung aus der Krefelder Kulturszene eine ganze Veranstaltungswoche mit Comedy, Musik und Film anhängen.

Den Anfang der Veranstaltungen, für die es noch Karten gibt, macht am Mittwoch, 26. Juni, die Jazz Swing College Band der Musikschule Krefeld unter der Leitung von Oliver Hirschegger. Mit dem Saxophonspieler Reiner Witzel haben die Veranstalter einen prominenten Solisten gefunden. Normalerweise tritt Witzel nicht mit Big Bands auf, aber die Band der Musikschule bildet nun eine Ausnahme; es ist bereits der vierte gemeinsame Auftritt. Am Donnerstag, 27. Juni, stellt Volker Diefes sein neues Soloprogramm vor, das er erst einmal in Krefeld aufgeführt hat.

„Salon-Punker“ wollen Burggeister vertreiben

Freitag, 28. Juni, werden Pavallion, Construction Set und Smot „Walls of Sounds“ im Innenhof errichten. Als „Bausteine“ wird die klassisch besetzte Band Pavaillon mit progressiven Rockarrangements unter anderem große Gitarrensounds bieten. Construction Set steht für 80er-Jahre inspirierten Alternative-Rock zwischen härteren und melancholischen Klängen. Silja Gottschalk von Smot charakterisiert den Sound des Quartetts, das Stilbrüche in seine selbstgeschriebenen Songs bringt, als „Salon-Punk“. Der Spielort reizt sie besonders: „Wir versuchen das Beste, das Lauteste und Schrägste zu geben! Wir vertreiben die Burggeister!“

Leisere Töne werden den Samstagabend, 29. Juni, bestimmen. Zum Hauptfilm „The General“ mit Buster Keaton gibt es Live-Musik vom Mann am Klavier, vom professionellen Stummfilmbegleiter Richard Siedhoff. Als Vorfilm läuft „The Blacksmith“. An diesem Abend wird richtige historische Kinoatmosphäre auf Burg Linn entstehen, denn die Filme werden nicht in einer neumodischen Bearbeitung gezeigt, sondern noch von der 16-Millimeter-Rolle abgespult. Das typische Knattern und vielleicht auch noch – historisch authentisch – ein Filmriss werden dazu gehören.

Den Abschluss der abwechslungsreichen Woche der Kulturhochburg Linn bildet Rock am Ring Lebenshilfe Krefeld am Sonntag, 30. Juni. „Wir bieten ganz viel Performance von ruhig bis schnell mit viel Power“, erklärt Gerd Rieger. Menschen mit Behinderung spielen hier nicht nur die Instrumente, sondern sie haben auch alle Songs gemeinsam entwickelt. „Man muss mittanzen! Es geht nicht ohne. Es ist ein totaler Spaß“, verspricht er.

Dass die Kulturhochburg Linn auch meteorologisch unter einem guten Stern steht, davon ist Morscheiser jetzt schon überzeugt: „In der letzten Juniwoche wird das Wetter sommerlich und vor allem trocken sein.“ Vielleicht gibt es auch noch eine neue meteorologische Erscheinung, ein Kulturhoch, das den passenden atmosphärischen Rahmen bietet? Die Begeisterung und das Engagement der Beteiligten, das sie bei der Vorstellung ausstrahlen, erlaubt gar keinen Gedanken an schlechtes Wetter.

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