Premiere : Hänsel und Gretel verloren im gruseligen Hexenwald
Krefeld Eine böse Hexe und ihre Lebkuchenkinder machen das Theater Krefeld unsicher – mit teilweise düsteren Szenen.
Ein Theaterklassiker zur Weihnachtszeit ist Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“. Auch das Theater Krefeld hat die beliebte Märchenoper vergangenes Wochenende in den Spielplan aufgenommen. Der Premierentermin am Sonntagnachmittag war ein schönes Angebot für Familien mit Kindern, sich auf die bald beginnende Weihnachtszeit einzustimmen. Ein Blick ins überwiegend ältere Publikum zeigte, dass diese Möglichkeit kaum genutzt wurde.
Was der Zuschauer dann in den nächsten zwei Stunden zu sehen bekam, war aber auch nicht immer kindertauglich. Die Inszenierung von Hinrich Horstkotte, der auch die Ausstattung entworfen hat, zeigt eine über weite Strecken düstere Interpretation des populären Werks. Bereits zu den romantischen Klängen des Vorspiels sieht man einen Wald aus übergroßen Hexenbesen sowie den großen Backofen.
Andere Märchenfiguren
werden in den Backofen gepackt
Der Reihe nach erscheinen Kinder, die andere bekannte Märchenfiguren verkörpern: Rotkäppchen, Dornröschen und die sieben Zwerge. Sie alle werden von der Hexe gepackt und in den Ofen gesteckt. Im schwarzen Mantel mit spitzem Hut verbreitet Markus Heinrich hier eine unheimliche Präsenz, die ihm in den späteren Szenen leider verloren geht. Nach diesem etwas schockierenden Auftakt wechselt die Szene in die ärmliche Stube des Besenbinders. Hänsel (Susanne Seefing) und Gretel (Sophie Witte) warten hungrig auf die Rückkehr ihrer Mutter und vertreiben sich die Zeit mit Tanz und Spiel. Auch wenn sie später von der Mutter (Eva Maria Günschmann) in den Wald geschickt werden, schleicht die Hexe mit ihrem Gefolge aus Lebkuchenkindern immer wieder durchs Bild.