Panama ist direkt vor der eigenen Haustür

Das Kreschtheater bringt den Kinderklassiker von Janosch im März auf die Bühne. Joachim Froebe spielt Akkordeon und Gitarre dazu.

Panama ist direkt vor der eigenen Haustür
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Auf der Bühne steht mittig eine sehr große Holzkiste, und rechts oben scheint eine goldene Sonne: Zeit zum Aufstehen. Und das tun die beiden, der Tiger und der Bär, indem sie den Deckel hochklappen und sich aus der Kiste herausräkeln. Dann beginnt ihr Tag: Das Kreschtheater hat „Oh, wie schön ist Panama“, den Kinderklassiker von Janosch, auf die Bühne gebracht. Zuerst erzählen Franco Melis als kleiner Tiger und Charles Ripley als kleiner Bär von ihrem schönen Leben. Sie wohnen in einem Haus mit einem Schornstein. Dahinter steht ein prächtiger Baum, der ihnen Schatten spendet. Und vor ihrer Tür verläuft ein Fluss. Daraus angelt der Bär die Fische, die sie zum Mittagessen. Ergänzt um Pilze, die der Tiger im nahen Wald sammelt. Daraus bereitet der Bär jeden ein leckeres Mittagessen — der Bär kann prima kochen.

„Uns geht es gut, und wir brauchen uns vor nichts zu fürchten“, sagt der Tiger. „Weil wir stark sind.“ Doch dann kommt eine Kiste angeschwommen — eine Kiste aus Panama. „Sie riecht nach Bananen“, stellt der Bär fest, „Panama ist unser Traumland.“ So machen sich Bär und Tiger und seine Tigerente auf den Weg nach Panama. Dabei begegnen sie Fuchs und Gans, einer Kuh, Igel und Hase und schließlich der Krähe. Die bringt sie auf die Idee, hoch in die Krone eines Baumes zu klettern: „So etwas Schönes haben wir noch nie gesehen“, sagen Tiger und Bär. Dabei schauen sie auf ihr eigenes Zuhause — es kommt auf den Blickwinkel an. Glücklich kehren sie zurück und schaffen sich ein gemütliches Plüschsofa an.

In der Inszenierung (Franz Mestre) dieser Kindergeschichte finden häufige Wechsel statt: Die Schauspieler übernehmen die Rolle des Erzählers, indem sie beiseitetreten und kommentieren. Oder sie verwandeln sich mit einfachen Gesten — mit den Armen nach oben wird man schnell zu einem Hasen. Das ist für die Kinder gut zu verstehen. Die Reise von Tiger und Bär dauert lange — das können die Kinder nachfühlen. Vor allem aber können sie herrlich lachen über Tiger und Bär: wenn die beiden den Fluss überqueren, Hindernisse überwinden oder sich mit ihren neuen Bekanntschaften amüsieren.

Das symmetrische Bühnenbild (Frank Andermahr) verleiht Klarheit und wird wunderbar ergänzt durch die wechselnden Hintergründe (Licht: Dirk Mattern). Sehr schön ausgewählt ist die Musik zu den Abschnitten der Geschichte. Joachim Froebe spielt Akkordeon und Gitarre und vermittelt jeweils die passende Stimmung für Tiger und Bär. Schönes Theater!

“ Nächste Aufführungen: Mittwoch, 14., und Donnerstag, 15. März, jeweils um 10.30 Uhr, für Kinder ab vier Jahre

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