Musical "Oliver": Die Welt aus den Augen eines Waisenjungen

Mit "Oliver" zeigt das Krefelder Theater eine Adaption des Klassikers für Kinder und Familien — Premiere am 11. Juli.

Krefeld. Die Geschichte des Waisenjungen Oliver Twist rührt seine Leser seit Generationen zu Herzen. Mit seinem berühmten Gesellschaftsroman hat Charles Dickens einen festen Platz in der Weltliteratur. „Oliver“ ist aber auch ein Familien-Musical des britischen Komponisten Lionel Bart, das bereits am Broadway Erfolge feierte.

Jetzt lädt das Theater Krefeld zu einer Zeitreise nach England in die Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Silvia Behnke (Inszenierung und Choreographie) und Rochus Triebs (musikalische Leitung) setzen gemeinsam mit Mitgliedern der Jugendclubs Krefeld und Mönchengladbach den Klassiker in Szene. Am 11. Juli ist Premiere.

Die erfolgreiche Inszenierung von „Joseph And The Amazing Technicolor Dreamcoat“ gab den Ansporn für ein weiteres Musical. „Dieses Mal liegt das Level noch höher“, sagt Silvia Behnke. Rund 75 Kinder und Jugendliche wirken in „Oliver“ mit. Die meisten waren schon bei „Joseph“ mit von der Partie. Die reiferen Rollen übernehmen Erwachsene. Ensemble-Mitglied Christoph Erpenbeck ist in der Rolle des skrupellosen Mister Fargin ein großes Vorbild für die jungen Darsteller.

„Schöne Arrangements und Tanzeinlagen“ verspricht Rochus Triebs. Das Besondere an „Oliver“ fängt schon bei der Besetzungsliste an: „16 Solo-Rollen sind doppelt besetzt. Das ist nicht nur musikalisch eine große Herausforderung.“ Ivonne de Blecker ist bei den Kostümen eng an der historischen Vorlage geblieben. Kostüme und Maske spiegeln die Charaktere der Figuren wider. „Seit langer Zeit konnte ich mal wieder alle Kinderkostüme auspacken“, freut sich die Fundusverwalterin. Das Bühnenbild basiert auf Illustrationen von Peter Schmitz. Viele Szenenwechsel machen schnelle Umbauten nötig. Teilweise sind die Übergänger musikalisch eingebunden — die Darsteller packen mit an.

Seit Ende September werden die Tanz- und Spielszenen geprobt. Je näher die Premiere rückt, desto intensiver: Acht-Stunden-Tage sind an den Wochenenden keine Seltenheit.

Das stört den neunjährigen Finn Michalak nicht. Der blonde Junge ist neben Florian Seefing und Lennart Vogt der jüngste der drei Oliver-Darsteller. Am 18. Juli ist der St.-Michael-Schüler in der Hauptrolle zu sehen, er steht sonst mit dem Kinderchor „Crazy Notes“ auf der Bühne. Lampenfieber kennt Finn nicht.

Auch die frisch gebackene Abiturientin Eva Maria Böhm (Mrs. Sowerberry) ist „noch völlig entspannt“. Die 18-Jährige sieht den nächsten Tagen gelassen entgegen. „Vor der Premiere stehen noch viele Proben an. Dann kann nichts mehr schiefgehen.“

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