Lesung Jankowsky verleiht dem Morden Witz

Krefeld · Der Schauspieler liest in der Kulturfabrik humorvolle Geschichten aus dem Buch „Waffe weg! Over . . .!“.

 Roland Jankowsky spielt die Rolle des TV Kommissars Overbeck in der Serie „Wilsberg“. 

Roland Jankowsky spielt die Rolle des TV Kommissars Overbeck in der Serie „Wilsberg“. 

Foto: Strücken, Lothar (sl48)

Mit einem kleinen Gedicht startet der TV-Kommissar Roland Jankowsky den Abend. „Jemand muss Frau Kimmel töten!“ schafft auf humorvolle und absurde Art die richtige Stimmung — nach fünf Minuten ist der ganze Saal in Krimistimmung.

Die Stadt Krefeld ist Roland Jankowsky nicht unbekannt. Schon zu Jugendzeiten fuhr er hierher um durch die Nächte zu feiern — in der  Königsburg. Jetzt freut er sich, zu Gast in der Kulturfabrik zu sein. Und auch seine Zuhörer sind zahlreich erschienen. Der große Saal der Kulturfabrik ist voll. Ines Schäfer und ihre Begleitung sind aus St. Tönis gekommen. Immer wieder ist ihr helles Lachen aus der Zuschauermenge herauszuhören — sie hat ganz offensichtlich jede Menge Spaß: „Das ist unsere erste Lesung. So etwas haben wir bisher noch nicht erlebt. Es ist wirklich lustig.“ Auch einen erneuten Besuch kann sie sich vorstellen. Schließlich stehen noch weitere namenhafte TV-Kommissare wie Sawatzki oder Schwarz und Winkler auf der Programmliste.

Zurufe nimmt
der Schauspieler gerne mit auf

Jankowsky spielt die Rolle des TV-Kommissar Overbeck in der ZDF-Krimireihe „Wilsberg“. Bei Schäfer zu Hause haben selbst die zwölf- und 14-jährigen Kinder sich die aktuelle Wilsberg-Folge angesehen. Die Begeisterung ist in der ganzen Familie vorhanden: „Meine Kinder waren ganz schön neidisch, als wir zur Lesung losgefahren sind.“ Jankowsky ist in direktem Kontakt mit dem Publikum. Er reagiert auf Kommentare und Zurufe und ist in seinen Geschichten so authentisch, dass es scheint, als befände man sich im Gespräch mit ihm. „Die Art und Weise wie er in die Charaktere geschlüpft ist, war einfach toll“, sagt Schäfer. „Es wirkte so lebhaft und authentisch“, meint Martin Engelskirchen aus Neuss. „Man merkt, dass er Schauspieler ist“. Mit untermalenden Gestiken und Mimiken schafft es Jankowsky, neben den Worten Bilder zu den kurzen Krimigeschichten zu malen. Wenn er die Personen wechselt, ändert sich gleichzeitig auch seine Haltung. So können die Charaktere im Laufe der Geschichte gut auseinandergehalten werden. Auf der Bühne sitzt er an einem kleinen Tisch mit schwarzer Samttischdecke. Eine Pflanze und Lampen lassen die Atmosphäre gemütlich wirken.

Unter immer wieder aufkommendem Gelächter liest der TV-Kommissar vier überdramatisierte Kriminalgeschichten. Ihm selbst ist an der ein oder anderen Stelle ein verstohlenes Schmunzeln oder offensichtliches Grinsen über die Absurditäten anzusehen. Völlig makaber erscheint es, wenn ein Mörder berichtet, wie er einen Ort sucht, um die jüngste Leiche zu entsorgen, aber immer wieder etwas dazwischenkommt. „Immer bollert etwas im Kofferraum“, heißt es da zum Beispiel. Ohne einmal Luft holen zu müssen, erweckt Jankowsky einen Revierstreit zwischen zwei konkurrierenden Mördern zum Leben. Und natürlich nicht zu vergessen: Für einen Mord braucht es das richtige Werkzeug und den richtigen Ort.

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