Wiedereröffnung KWM: Krefelds Schmuckstück glänzt wieder

Seit dem Wochenende hat das Kaiser-Wilhelm-Museum nach sechs Jahren seine Türen wieder geöffnet.

Wiedereröffnung: KWM: Krefelds Schmuckstück glänzt wieder
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. „Es ist ein Tag, der in die Krefelder Stadtgeschichte eingehen wird“, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer bei der Wiedereröffnung des Kaiser-Wilhelm-Museums am Samstag. Mehrere hundert Leute sammeln sich auf dem Museumsvorplatz und feiern gemeinsam, dass hier ein neues Abenteuer beginnt. Sechs Jahre hatte es gedauert, 17,7-Millionen-Euro gekostet, doch nun strahlt die Schatzkammer der Kunst wieder, neu und doch vertraut.

„Das erinnert alles ein wenig an Indiana Jones. Martin Hentschel ist auf der Suche nach dem verlorenen Schatz“, scherzt Oberbürgermeister Meyer. Museumsdirektor Martin Hentschel beendet mit der Wiedereröffnung seine 15-jährige Amtszeit.

Wiedereröffnung des Kaiser-Wilhelm-Museum
20 Bilder

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Seine Abschiedsvorstellung soll vor allem daran erinnern, welche Schätze in der Krefelder Kunstsammlung liegen. 14 000 Werke umfasst der Bestand, von denen nun 370 auf die Museumsbesucher warten. Bei dem Arrangement wurde nichts dem Zufall überlassen, da sind sich auch die Besucher einig. „Man kann nur erahnen, wie viel Arbeit dahinter steckt“, merkt Frank Meyer an.

„Wir haben das Haus schon als Kinder gekannt. Ich freue mich und bin sehr neugierig, was mich hinter den Toren erwarten wird“, erzählt Udo Houben. Das Museum gehöre zur Stadt. Viele Bürger hätten es von Anfang an unterstützt. „Natürlich gibt es auch einen stark persönlichen Bezug“, sagt er.

Vor dem Eingang hat sich innerhalb kürzester Zeit eine große Schlange gebildet. Und auch im Inneren schieben sich die Leute durch die Gänge und drängen sich vor den Ausstellungsstücken. „Wir kommen noch einmal wieder, wenn es leerer ist. Aber schön ist es dennoch. Jetzt kann man auch anderen wieder zeigen, was Krefeld zu bieten hat“, sagt Elisabeth Mutsaerts. Sie hat die Ausstellung gemeinsam mit ihrer Freundin aus Zürich besucht. „Die Kunst steht im Dialog — Altes soll mit Neuem verbunden werden. Das gefällt mir sehr gut“, erzählt die Schweizerin Romi Fischer.

Ein bunt gemischtes Publikum lässt vermuten, dass hier für jeden etwas dabei ist, auch für die, die keine Kunstkenner sind. „Das ist wichtig. Man muss eine Sprache finden, die Kunst zu übersetzen. Sich auch trauen, Ja und Nein zu sagen“, sagt Udo Houben.

Der würdigen Eröffnung folgt nun eine spannende Zeit für die Besucher und das Museum. „Wir hoffen, dass viele Leute kommen. Hier soll ein neues kulturelles Zentrum entstehen“, sagt Heike Knispel, die die Eröffnung moderierte. Wird das nie fertig? „Was lange währt, wird endlich gut“, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer. Da ist er sich sicher.

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