Kunst in der Friedenskirche
Drei Künstlerinnen präsentieren ihre Werke im Einklang mit der Architektur.
Krefeld. Im Kirchenraum haben sich ungewöhnliche plastische Formen angesiedelt. Im Altarraum hängt eine schwarze, löchrige Kugel, in einer Fensternische leuchtet es Weiß und Orange. Diese ausgefallenen Skulpturen sind die Blickfänge einer neuen Ausstellung in der Friedenskirche, die am kommenden Sonntag eröffnet wird. Geschaffen hat sie Sigrid Neuwinger, die gemeinsam mit ihren Kolleginnen Gudrun Kleffe und Ingeborg Schmidthüsen eine abwechslungsreiche Schau präsentiert.
Sigrid Neuwinger, Künstlerin
Auf den ersten Blick arbeiten die drei Künstlerinnen sehr unterschiedlich, nähern sich durch ihre Vorliebe für besondere Materialien und vielfältige Techniken aber auch wieder an. So benutzt Neuwinger gerne Plastik, dessen Verwandlungsfähigkeit sie besonders schätzt. Oft spannt sie es über Drahtkonstruktionen und erhitzt es dann. Durch das Schmelzen verzieht sich das Material, es entstehen eigenwillige Formen. „Das Material wird vom Zweck befreit, es ergibt sich ein neuer Organismus“, sagt die Künstlerin dazu.
Manches erinnert an pflanzliche Elemente, ein Eindruck, der durch grüne Farbe noch verstärkt wird. Doch auch aus schwarzen Gummiteilen oder durchsichtigen Plastikhüllen kreiert Neuwinger Skulpturen von großem ästhetischem Reiz. Die oft alltäglichen Materialien sind für sie Handwerkszeug, mit denen sie Formen schafft, die sich durch eine besondere Plastizität auszeichnen. „Sie sollen leicht und luftig sein“, betont sie. Dass man das nicht immer sofort erkennen kann, macht einen weiteren Reiz aus. Nur bei einer wie zufällig an die Wand befestigten Drahtform sind Transparenz und Leichtigkeit das offensichtliche Thema.