Kunst, die sich treu bleibt

Die Galerie von Christian Fochem feiert ihr 25-Jähriges. 18 Künstler haben kreativ gratuliert.

Krefeld. Zum Geburtstag gehört eine Torte. Passend zum 25-Jährigen bekam Galerist Christian Fochem deshalb prächtiges Backwerk geschenkt. Neben der Zahl 25 ist ein griechischer Glückwunsch zu lesen - ein Hinweis auf Kreta, wo der Galerist mit Frau Dagmar eine zweite Heimat gefunden hat.

In Krefeld, wo er 1956 geboren und dann aufgewachsen ist, arbeitet Fochem seit 1983 als Galerist. Ein Jahr betrieb er gemeinsam mit Ralph Kleinsimlinghaus eine Galerie am Ostwall, ab Dezember 1984 machte er alleine weiter. 1990 bezog er die jetzigen Räume an der Wallstraße.

Der schlichte helle Raum hat sich von Anfang an als idealer Ort zur Präsentation bildhauerischer Werke erwiesen, die auch größere Dimensionen aufweisen können. Zum Jubiläum hat Fochem seine Künstler angeschrieben, 18 haben zugesagt und zu diesem Anlass eigens eine Arbeit mitgebracht.

Der Rundgang führt zu Begegnungen mit bekannten Namen. So Ingo Ronkholz, der mit acht Einzelausstellungen den Rekord hält. Ernst Hesse hingegen hat bisher nur einmal hier ausgestellt - vor mehr als 20 Jahren. Eine schwarz lackierte kleine Stahl-skulptur ist sein aktueller Beitrag.

Klein und handlich erscheint eine Arbeit aus Stahlblech von Masayuki Muramatsu. Der Japaner hat vor zwei Jahren für Furore gesorgt, als er die Galerie in eine Art begehbare riesige Stahlskulptur verwandelt hat. Unvergessen auch die Arbeit von Monika Nelles, die 2006 aus den Räumen einen Supermarkt gemacht hat.

Diese spektakulären Ausstellungen sind nicht unbedingt charakteristisch für den Galeristen, der seiner Linie stets treu geblieben ist. Die jetzige Schau zeigt Beispiele eindrucksvollen Zusammenspiels von Material und Form. So hat Annette Sauermann einen faszinierenden Dialog aus Beton, Acrylglas und Papier kreiert, Peter Schwickeraths Faltung aus Stahlblech besticht durch ihre scheinbare Mühelosigkeit.

Dennoch: "Es ist schwieriger geworden, Menschen für Kunst zu begeistern", sagt Fochem. Vor allem junge Leute erreiche man kaum noch. Der Galerist selbst kann sich ein Leben ohne Kunst kaum vorstellen - seine Ausstellungen hat er bis 2012 geplant.

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