Kultur trotz Corona : Fünf gut versteckte Mosaike
Krefeld Es ist schon ein prunkvolles Gebäude, das Krefelder Rathaus. Jedenfalls von der Carl-Wilhelm-Straße aus gesehen, die einst im Volksmund auch Schlossstraße genannt wurde. Das sagt ja schon alles. Die sechs imposanten, sich nach oben verjüngenden Säulen, der weitläufige Balkon, die unterschiedlichen Männerköpfe an der Fassade und die hübsche Geranien-Bepflanzung im Sommer lassen den Glanz des Stadtschlosses, auch Palais von der Leyen genannt, selbst heute noch hervorscheinen.
Das alles ist auf den ersten Blick hin gut ersichtlich. Was jedoch kaum einer kennt, das sind die fünf Mosaike von Hubertus Brouwer, die sich hoch oben goldglänzend über dem Eingang befinden. Der Besucher des Rathauses oder der Passant auf dem Platz müssen nur nach oben gucken – dort sind die Kunstwerke des Niederländers auch zu Corona-Zeiten stets sichtbar.
Die quadratischen Deckenmosaike sind ohne Titel und wurden 1958 in den Interkolumnien der Portikusdecke über dem Portal installiert. Will übersetzt heißen: Sie wurden in den Zwischenräumen der Säulen im Säulengang installiert.
Von 1955 bis 1961 hinterlässt er seine Spuren in der Stadt
Jedes Mosaik besteht aus braunen, weißen und goldgesprenkelten Mosaiksteinen. Sie sind so angeordnet, dass sie die abstrakte Abwandlung des Mäanderbandes bilden. Diese Bänder sind sehr alt. Sie wurden bereits in der Jungsteinzeit verwendet. Der Name stammt von den gleichnamigen Flussschlingen. Mäander finden sich beispielsweise auch in der Mysterienvilla in Pompeji, allerdings da als Doppelmäander.