Kufa: Spaßrock — made in Japan
Shonen Knife zum ersten Mal in Krefeld: Die drei Girls aus Osaka sorgen für allerbeste Laune.
Krefeld. Menschen aus dem Land der aufgehenden Sonne sind für ihre Höflichkeit bekannt. Bandleaderin Naoke, seit 33 Jahren im Showgeschäft, macht da keine Ausnahme. Sie begrüßt das Publikum in der Kulturfabrik „hier in Krefeld, hier in Rock-City“.
Das ist denn doch ziemlich weit hergeholt, denn gerade mal drei Dutzend Rock-Jünger sind an diesem warmen Sommerabend an die Dießemer Straße gekommen. Die aber haben knapp zwei Stunden lang richtig Spaß mit den drei Girls aus Osaka, die eine sehr ausgiebige Europa-Tour hinter sich haben und nach diesem Freitag-Gig am Samstag nur noch ein Zusatzkonzert in London geben müssen.
Tags zuvor in Hamburg war natürlich mehr los als in Krefeld, ist von der Band zu hören. In den USA ist Shonen Knife eine größere Nummer — vor allem nach den sechs Auftritten als Vorgruppe von Nirvana 1993.
Mit Ritsuko Taneda am Bass (sechs Jahre dabei) und Emi Morimoto (seit 2010) hat Naoko Yamano zwei Rockmusikerinnen der quicklebendigen Art um sich geschart. Die Drummerin hält es oft nicht auf dem Hocker; die Bassistin behandelt ihr Instrument, das nur geringfügig kleiner ist als sie selbst, recht virtuos.
Und sie hat von allen dreien die beste Stimme. Und ist offensichtlich auch deutlich lustiger als die Bandleaderin, die bisweilen eher gequält dreinschaut. „Ich liebe deutsches Essen“, verrät Ritsuko und streicht über ihren Bauch. Inzwischen muss sie wieder japanisch essen.