Kresch-Theater: Wenn die eigene Mutter zum Alien wird
Mit dem Stück „Knapp dran vorbei“, das am Freitag Premiere feiert, will das Kresch Schulen überfallen.
Krefeld. Stell dir vor, es ist Unterricht, und ganz plötzlich geht die Tür auf. Im Klassenzimmer steht Alexander, ein junger Mann mit Kappe und Kapuzenjacke, außer Atem und ziemlich aufgewühlt. Gleich hinterher stürzt seine Mutter. Die beiden fangen an sich zu streiten, vor aller Augen und Ohren jene Gräben sichtbar zu machen, die sich zwischen Eltern und ihren pubertierenden Kindern auftun.
Mit dieser Art von Überfall-Theater will das Kresch in Kürze Krefelds Klassenräume unsicher machen. Wer die Inszenierung "Knapp dran vorbei" dort erlebt, war in der Regel auf normalen Unterricht eingestellt. "Die Schüler sind irritiert, sie wissen nicht sofort, was da passiert", erklärt Regisseur Helge Fedder. "Die Situation wirkt anfangs ganz real."
Zumal das Stück des jungen Autors Daniel Rademacher, finanziert mit dem Projekt "Angestiftet" der Sparkassen-Kulturstiftung, Jugendliche in ihrer Lebenswirklichkeit abholt: Alexander (Nils Beckmann) wird vor den Augen der Klasse mit den Geheimnissen konfrontiert, die er vor seiner Mutter (Silvia Westenfelder) hat.