Kresch: Immer tanzt einer aus der Reihe

Choreograf Andreas Simon präsentiert die Premiere von „StVO“.

Krefeld. Rockmusik schallt aus den Lautsprechern, eine Gruppe von Kindern bewegt sich in einem schwarzen Raum. Nur ein Mädchen tanzt aus der Reihe: Sie hat einen blauen Punkt im Gesicht.

Wer den Hintergrund des Tanzstückes „StVO“ nicht kennt, der hatte bei der Premiere in der Fabrik Heeder Probleme, die Zusammenhänge nachzuvollziehen. Im Stück des Kresch-Stadtkindertheaters unter Leitung von Choreograf Andreas Simon gibt es zwar Regeln, doch niemand hält sich daran.

Die Welt wird zum Würfel, ein Glücksrad gibt die Richtung an. Immer wieder ertönt dessen Geräusch, dann wird es dunkel und ein neues Lied ertönt: Jazz, Klassik oder Rock.

Die zehn Darsteller bewegen sich wild auf der Bühne zur Musik, dann stoppt die Melodie: Die Kinder stürmen in grüne Kriechtunnel, die von der Bühne führen. Wer keinen Tunnel findet, bleibt übrig. Es scheint als würden die Tänzer mit jedem Lied in ein neues Level aufsteigen und anderen Aufgaben begegnen, die sie bewältigen müssen. Die bunten Punkte in ihren Gesichtern spiegeln die Farben des Glücksrads.

An Regeln der Straßenverkehrsordnung scheinen sie sich nicht zu halten. Einmal tanzen sie mit bunten Badekappen zum Lollipop-Song, dann fallen Schaukeln von der Decke, und der Boden wird mit Nebel überzogen: Sobald er die Füße der Darsteller erreicht hat, ziehen sie sich an den Schaukeln hoch.

Nach 30 Minuten werden die Kinder im Publikum langsam nervös: Das Stück ist zu anspruchsvoll für sie, eine nachvollziehbare Handlung fehlt ihnen. Von den älteren Zuschauern gibt es am Ende des Stückes großen Applaus und Jubelrufe.

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