Krefelder Venus in österreichischem Museum

Krefeld/Klagenfurt. Das Museum Burg Linn hat die Bronzestatuette „Venus mit Brustbinde“ an das Landesmuseum Kärnten in Klagenfurt (Österreich) ausgeliehen. Dort wird das im Gelleper Gräberfeld entdeckte Artefakt vom 21. Oktober in der Ausstellung „Dessous.

Eine Kulturgeschichte hautnah“ zu sehen sein.

Die Schau geht bis zum 7. Oktober 2012. Die Frauenfigur wurde in dem Grab 3316 aus dem dritten Jahrhundert gefunden. Die Venus legt sich eine Brustbinde an oder legt sie ab. Die schlanke, anmutige Figur steht auf einem Podest. Sie ist 15 Zentimeter hoch. Eine auf die linke Schulter fallende Locke wurde nachträglich angebracht.

Dass die Venus nicht mehr ganz neu war, als diese ins Grab mitgelegt worden war, bekunden zwei Flickstellen auf dem Rücken der Göttin der Liebe und der Schönheit. Im Grab 3316 entdeckten die Archäologen zudem eine Eule aus Bronze. Beide Darstellungen haben jedoch keine zusammenhängende Bedeutung in der antiken Mythologie. Vielleicht sind sie dem oder der Verstorbenen als besonders kostbare Gegenstände mit ins Grab gelegt worden.

Bei dem Toten muss es sich allerdings um jemanden eines höheren Ranges gehandelt haben. Darauf lassen zumindest die weiteren Beigaben wie drei Bronzegefäße schließen. Metallgefäße sind in der Antike seltene Beigaben gewesen, da sie teuer waren.

Und noch eine Überraschung fanden die Wissenschaftler: Bei dem Grab 3316 handelte es sich nicht mehr um ein Brandgrab. Seit dem dritten Jahrhundert wurden die Menschen in Gellep zunehmend in Holzsärgen bestattet. Solche Spuren und Eisennägel fanden sich auch dort.

Die Krefelder Venus ist als Nachbildung aus Kunststoff (50 Euro) und aus Bronze (100 Euro) auch im Museumsshop erhältlich.

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