Musik : Saison-Auftakt mit Beethoven und Mozart
Krefeld Die Spielzeit des Theaters beginnt Ende August in Krefeld mit dem ersten Sinfoniekonzert unter Mihkel Kütson Leitung. Wir skizzieren, was uns erwartet.
Spüren Sie es auch, dieses besondere Kribbeln, dieses leise Flüstern, das einem signalisiert, dass wieder eine viel zu lange Zeit ohne live gespielte Orchesterkonzerte vergangen ist?
Auch wenn Corona die Vorfreude vielleicht etwas trübt und so manches aus der Sphäre der orchestralen Kunstmusik nicht so opulent sein wird wie vielleicht unter normalen Bedingungen, wir dürfen uns auch in der Saison 2020/21 auf schöne Konzerte freuen. Indes unter besonderen Vorkehrungen, noch mit eingeschränktem Publikum und unter strikten Corona-Regeln, wird es „klassische“ Konzerte auch in Krefeld, auch mit „unserem“ Orchester, den Niederrheinischen Sinfonikern, geben, live im Seidenweberhaus. Auch wenn letzteres nicht unbedingt die Vorfreude steigert, denn dieser Ort ist alles andere als einladend. Was aber für die Programme, die Generalmusikdirektor Mihkel Kütson gemeinsam mit Konzertdramaturgin Eva Ziegelhöfer für Auftritte unter Corona-Bedingungen erarbeitet hat, steigert die Vorfreude umso mehr. Fast möchte das Programm einem mit fester Stimme entgegenrufen: Und doch, klassische Konzerte gehen auch trotz Corona!
Saison in Krefeld startet mit einem Sinfoniekonzert
So sehr alle Musikfreunde am Niederrhein betrauern mögen, dass der große Beethoven-Marathon mit allen Sinfonien des Jubilars dieses Jahr nicht stattfinden kann, und es wohl zumindest hier ein Beethoven-Jahr 2.0 2021 geben wird, so sehr wir uns darum grämen dürfen, dass große Premieren am Musiktheater nicht derart groß ausfallen können, wie mal geplant – zumindest ist das die aktuelle Situation –, so sehr aber tröstet das, was trotz allem stattfinden kann. Vielleicht ist es ein Zufall, vielleicht auch ein bewusster Akzent, dass die erste Veranstaltung der Spielzeit in Krefeld das erste Sinfoniekonzert der Saison ist. Unter der Leitung Kütsons im Seidenweberhaus spielen die Sinfoniker Beethoven – alles andere wäre auch äußerst bedauerlich gewesen – und Mozart.
Eine Paarung, die einerseits sehr gut, andererseits vielleicht auch weniger geschmeidig zusammenpassen könnte, hätte man die Stückauswahl nicht derart geschickt aufeinander abgestimmt, dass die beiden Wiener Klassiker sich eher unterstützen werden, als der Musik des anderen die Show zu stehlen oder für einen Overkill zu sorgen – was durchaus hätte passieren können. Wir dürfen gespannt sein, wie Kütson und seine Musikerinnen und Musiker nach der doch ganz speziellen Corona-Sommerpause in die neue Spielzeit starten.
Nun denn, bei diesem ersten Konzert, das am 25. August und am 28. August, jeweils um 20 Uhr, in Krefeld gespielt wird, ertönt Beethovens 6. Sinfonie, die sogenannte „Pastorale“ und Mozarts Sinfonia concertante (KV 364), bei der Philipp Wenger als Violinist und der Bratschist Albert Hametoff solistisch mitgestalten.