Krefelder Perspektivwechsel: Tanz um die Fräse wird zu Kalender

Beim Krefelder Perspektivwechsel gibt es Fördergeld für Kunst, die in Industriehallen läuft oder zu Taschen geschneidert wird.

Krefelder Perspektivwechsel: Tanz um die Fräse wird zu Kalender
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Wie tanzt es sich wohl um eine computergesteuerte und laufende Fräse, Säge oder Schleifmaschine herum? Die Tänzer der Krefelder Diplom-Designer Anja Hüben und Andreas Willems werden es zeigen. Wenn auch nur auf einem Kalenderbild. Der reale Besuch wäre für Zuschauer zu gefährlich.

Dieses Vorhaben ist das erste von vier Förderprojekten, die innerhalb des Krefelder Perspektivwechsels als realisierungs- und damit zuschusswürdig erklärt und gestern vorgestellt wurden. Neben dem „Tanz in Fabrikhallen“ oder „Industrial Dancing“ wurden auch „Music made in Krefeld — der Sampler“, die „Kulturbeutelz“ und „Weihnachtsmarkt der Begegnungen in Uerdingen“ ausgewählt.

„Mit 24 ernstzunehmenden Vorschlägen gibt es diesmal dreimal so viele wie beim letzten Mal“, freut sich Stadtmarketing-Chef Uli Cloos. Im Wettbewerb geht es um neue Blickwinkel auf die Stadt, die die Krefelder erfinden und entwickeln konnten. Immer geht es um rein Krefelder Ideen oder Produkte, in die Industrie und Wirtschaft der Stadt involviert sind. Letztere haben auch den Preis von 30 000 Euro ausgelobt. Cloos: „Jeder der vier Sieger bekommt so viel, wie er für sein Projekt braucht.“

Eckart Preen, Chef der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft: „Beim ,Industrial Dancing‘ wollen Hüben als Organisatorin und Willems als Fotograf die hier ansässige Industrie mit Tanzgruppen und Einzeltänzern und somit Krefelder Bürgern zusammenbringen. In ausgewählten Kulissen zeigen Tänzerinnen und Tänzer ihr Können.“ Die so entstandenen 13 Motive — zwölf Monate und Deckblatt — werden zu einem Kalender zusammengefasst, der ab November in den Verkauf geht.

Philip Lethen hat die Idee, 16 Musikstücke „made in Krefeld“ auf eine CD aus dem in Krefeld erfundenen Makrolon zu pressen. „Zwei davon werden noch in einem weiteren Wettbewerb ermittelt“, sagt Marion Bernards, Leiterin Politik und Bürgerdialog des Chemieparks. „Hierzu können sich Newcomerbands bis 1. August beim Stadtmarketing bewerben.“ Aus diesen werden sechs ausgewählt, die sich am 9. September beim Abschluss des Aktionstages „Garagen und Hinterhöfe“ in der Shedhalle der alten Seidenweberei präsentieren. Eine Fachjury wird dann die beiden fehlenden Bands auswählen, die die CD vervollständigen. Sie ist auf dem Weihnachtsmarkt zu bekommen, ebenso wie der Kalender und die folgende Tasche.

Die „Kulturbeutelz“ werden einige noch aus dem Produkthaus kennen. Violetta Zerni fertigt sie aus den Bühnendekos des Stadttheaters. Sie sind „made in Krefeld“ in jeder Hinsicht, vom Bemalen des Stoffs bis hin zum Entwerfen und Schneidern.

Vom 27. November bis 3. Dezember finden auf dem Marktplatz in Uerdingen in einem Zelt Begegnungen der besonderen Art statt. Der Kaufmannsbund plant hier Treffen unter dem Aspekt: Industrie trifft . . .“ — zum Beispiel Vereine, Schulklassen oder Bürger. Gute Info von Cloos: „Der Nikolausmarkt bleibt.“

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