Krefeld : Krefelder Kunstmuseen: Erben verlangen Mondrian-Bilder zurück
Ein Anwalt wirft den Krefelder Kunstmuseen Vertuschung vor. Laut der Stadt sind die Werke Geschenke des Künstlers.
Krefeld. Wer bei der Eröffnung des Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museums im Juli 2016 war, hat sie gesehen, die vier quadratischen Werke, die geometrische Formen zeigen. Das sind Werke des niederländischen Künstlers Piet Mondrian (1872—1944). Wie sie in den Besitz des Kunstmuseums gekommen sind, ist nicht bekannt. Aufzeichnungen dazu gibt es trotz vieler Nachforschungen keine.
In der „New York Times“ haben sich am Sonntag nun Mondrian-Erben durch einen Anwalt zu Wort gemeldet und behauptet, dass die Werke dem Museum in Krefeld nur geliehen wurden. Sie wollen sie zurück. Nicht nur die vier, sondern insgesamt acht. Die Hälfte ist allerdings nicht mehr im Museum. „Vier weitere Arbeiten wurden vom damaligen Museumsdirektor Paul Wember gegen Papierarbeiten der klassischen Moderne getauscht“, erklärt die Stadt in einer Stellungnahme. Dafür fordern die Erben eine Entschädigung.
„Im Jahr 1950 sind insgesamt acht Werke von Piet Mondrian im Kaiser-Wilhelm-Museum aufgefunden worden. Es gibt Vermutungen, wonach sie im Jahre 1929 im Rahmen eines geplanten Ausstellungsprojektes nach Krefeld gekommen sein könnten. Einen Beweis hierfür gibt es allerdings nicht“, schreibt die Stadt weiter. Der Anwalt der Mondrian-Erben hat sich an die Stadt gewandt mit einer so genannten „Expert Opinion“ (dt: Experten-Meinung). Darin wird laut der Stadt die Behauptung aufgestellt, dass die Mondrian-Werke seinerzeit veruntreut wurden. Des Weiteren soll dieser Sachverhalt über Jahrzehnte verschleiert worden sein. „Für beide Behauptungen liegen nach umfassender rechtlicher Prüfung keine Beweise vor“, erklärt die Stadt.