"Krefelder Krähe": Nachwuchssorgen? Von wegen.

Preisträger der „Krefelder Krähe“ in der Friedenskirche.

Krefeld. "Wat will’se machen, wenn der Nachwuchs fehlt?", fragt sich der Ruhrpott-Kabarettist Matthias Reuter. Damit führte der Vorjahressieger am Samstag im Kulturpunkt Friedenskirche in die Preisverleihung zur "Krefelder Krähe 2009" ein. Das begeisterte Publikum stellte allerdings sogleich fest, dass das deutschsprachige Kabarett keineswegs unter Nachwuchssorgen leidet.

Denn die Kandidaten, die aus einem Feld von ursprünglich 52 Teilnehmern die Plätze 1 bis 3 belegten, bedankten sich beim Krefelder Publikum mit einem jeweils halbstündigen Auszug aus ihren aktuellen Programmen. Erneut zündeten ihre Pointen in der ausverkauften Friedenskirche.

Der frisch gebackene Preisträger Nepo Fitz zeigte einmal mehr, dass ihm als Spross einer Münchener Künstlerfamilie das Kommödiantentum in den Genen liegt. Neben dem Geldpreis von 4000 Euro und der vom Krefelder Künstler Klaus Peter Noever geschaffenen Trophäe kann er sich darüber freuen, "krähenmäßig" auf Augenhöhe mit den Ehrenpreisträgern Konrad Beikircher und Dieter Hildebrandt zu sein.

Das zweitplazierte Bundeskabarett aus Bonn (mit Sebastian Pufpaff, Henry Schumann und Martin Zingsheim) arbeitet Missverständnisse der Wiedervereinigung auf, indem es mitten durch das Publikum die Mauer in Gestalt von Absperrband wieder hochzieht. Die Kabarettisten polarisieren "Ossi" und "Wessi" derart witzig, dass man auf das volle Programm gespannt sein darf. Sie bekamen als Zweiplatzierte 2000 Euro.

Der erst 18-jährige André Bautzmann aus Leipzig, begleitet von Keti Warmuth am Klavier, nahm den dritten Preis von 1000 Euro entgegen. Er hat sicher eine große Zukunft vor sich.

Nachwuchssorgen? Unsinn, Herr Reuter!

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