Kunst Kunstmentorat NRW – wie läuft es unter Corona?

Krefeld · Krefelder Künstlerin Brigitta Heidtman ist Mentorin von Alwina Heinz. Beide berichten aus ihrer Perspektive von ihren Erfahrungen mit dem Programm Kunstmentorat NRW.

 Alwina Heinz (links) und Brigitta Heidtmann vor Exponaten in der Artothek Krefeld. Foto: Heinz

Alwina Heinz (links) und Brigitta Heidtmann vor Exponaten in der Artothek Krefeld. Foto: Heinz

Foto: Heinz

Die Krefelder Künstlerin Brigitta Heidtmann – viele kennen sie unter anderem als Leiterin der Artothek – ist Mentorin bei dem Programm Kunstmentorat NRW, das arrivierte Künstler aus der Region mit Newcomern zusammenbringen möchte. Die Idee, Künstlerinnen und Künstler, die vor Ort noch nicht gut vernetzt sind, weil sie etwa neu in der Region sind oder eher am Anfang ihrer Laufbahn stehen, mit erfahreneren Akteuren aus der hiesigen Szene zu vernetzen, ist eine wunderbare.

Doch funktioniert sie auch unter den doch sehr besonderen Corona-Bedingungen? Just, wenn es doch darum geht, Kontakte zu knüpfen, sich mit anderen Künstlern zu treffen, miteinander zu sprechen und zu interagieren, können Kontaktbeschränkungen wie die derzeitigen und andere Hindernisse durchaus eine große Barriere für den Erfolg eines Unterfangens sein.

Künstlerinnen haben sich im Lockdown Zeichnungen geschickt

Wir fragten bei Heidtmann nach, die die Neusser Künstlerin Alwina Heinz betreut. Aus ihrer Sicht habe sich das Mentoren-Mentee-Verhältnis in ihrem Fall sehr positiv entwickelt. Trotz Corona. So haben sich die beiden Künstlerinnen etwa im März-Lockdown Zeichnungen zugeschickt; sich so auf künstlerische Weise näher kennengelernt. Wenn es ging, traf man sich auch persönlich, tauschte sich etwa über die Webseite von Heinz aus, zu der Heidtmann nützliche Tipps gab.

Ohnehin habe es innerhalb der Gruppe an Künstlern regen Austausch gegeben, dies betont auch Heinz selbst. Sie erzählt uns, dass ihr das Programm trotz Corona viel gebracht habe. Sogar im Dialog mit den anderen Künstlern, die Richtung ihrer Kunst klarer herauszuarbeiten. „Ich mache forschende Kunst“, sagt Heinz. Natürlich bedauert sie, dass einiges, was aktuell geplant war, wie ein Besuch im Frauen-Kulturbüro, nun doch erstmal nicht stattfinden konnte. Der persönliche Austausch sei sehr wichtig. Es wurde aber noch möglich, kurz vor dem November-Lockdown eine Ausstellung mit Mentoren und Mentees im Künstlerhaus Dortmund zu realisieren.

Ansonsten habe man die Möglichkeiten genutzt, die es gerade gab. So besuchte Heinz etwa Heidtmann bei dem Turmstipendium in Geldern, wo Heidtmann weilte. Die wiederum war im Atelier von Heinz zu Gast. „Als es möglich war, haben wir Ausflüge gemacht, an Kunst-Orte, die vielleicht der Öffentlichkeit nicht so bekannt sind“, berichtet Alwina Heinz, Jahrgang 1986. Sie hat übrigens bis 2012 Freie Kunst an der Akademie in Düsseldorf studiert – mit dem Schwerpunkt Malerei und Zeichnung, was man ihren Arbeiten auch durchaus ansieht.

Dazwischen tauschte man sich oft per E-Mail aus. Ein Blog auf der Seite des Kunstmentorats berichtet über die Vielfalt der Aktivitäten aller Teilnehmer, die trotz Corona möglich waren.

Die Mentorats-Runde wurde wegen Corona bis März 2021 verlängert. „Eine gute Idee, dass es verlängert wurde“, sagt sie. Immerhin gibt es so vielleicht die Möglichkeit, noch ein bisschen mehr nachzuholen, was durch Corona dann doch nicht gehen konnte – vielleicht.

Doch auch schon so hat die Teilnahme am Programm als Mentor Heidtmann viel gebracht; also nicht nur dem Mentee. „Es weitet den Horizont – man hat mit Künstlern zu tun, mit denen man sonst wohl weniger zu tun gehabt hätte“, sagt die Künstlerin. Wohl auch deshalb macht Heidtmann auch in der nächsten Runde weiter. Alle Informationen online.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort