Konzert Kontrollierte Ekstase und Free Jazz mit Gefühl auf Burg Linn

Krefeld · Der Jazzklub Krefeld hat zum Unesco-International-Jazz-Day zwei herausragende Bands eingeladen.

 Das Trio Kaufmann/Gratkowski/de Joode tritt im Rittersaal der Burg Linn auf.

Das Trio Kaufmann/Gratkowski/de Joode tritt im Rittersaal der Burg Linn auf.

Foto: Karl Lehner

Als ob man den in Krefeld noch nötig hätte. Der Unesco-International-Jazz-Day wird seit 2012 weltweit gefeiert, in Krefeld nimmt man seit 2013 daran teil. Der Jazzklub Krefeld, der in der Stadt seit 40 Jahren an die 50 Konzerte pro Jahr stemmt, reiht ihn halt in seine Veranstaltungen ein. Nun gut, so einfach macht der Klub es sich dann doch nicht. Am Dienstag, 30. April, geht es für dieses Konzert wie immer in die gute Stube der Krefelder Kammermusik, den Rittersaal der Burg Linn. Und die Bands des Abends stechen schon heraus.

Jazz-Star Herbie Hancock hatte die Idee des Jazztags, etwa 190 Länder ziehen dieses Jahr mit. Der Jazz soll als „universelle Friedenssprache“ in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt werden. Mit der Band Japanic der aus Japan stammenden, in Berlin lebenden Pianistin Aki Takase und dem Trio Kaufmann/Gratkowski/de Joode gibt es in Krefeld auf jeden Fall schon mal spannende Musik zu hören.

Takase ist berühmt für ihren harten Anschlag und ihre Expressivität, gleichzeitig für die Akkuratesse ihres Spiels. Sie beherrscht also die Unmöglichkeit der kontrollierten Ekstase. In ihre Band Japanic bringen der Saxophonist Daniel Erdmann, Bassist Johannes Fink und der norwegische Schlagzeuger Dag Magnus Narvesen, alle bekannte Protagonisten des zeitgenössischen Jazz, ihre unterschiedlichen Klangfarben ein. Das Mitwirken von DJ Illvibe, den man von der Band Seeed und Sänger Peter Fox kennt, spricht für die stilistische Bandbreite der Gruppe.

Das Trio mit Achim Kaufmann, Piano, Frank Gratkowski, Saxophon, Klarinette, und Wilbert de Joode, Kontrabass, gilt als Expertenformation im Bereich der freien Improvisation, verzichtet auf vorherige Absprachen und startet mit jedem Konzert neu die Erkundung unbekannter Klangräume. Man darf zwar Free Jazz, aber mit Gefühl erwarten.

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