Kolumne Niederrheinische Sinfoniker

Kolumne Niederrheinische Sinfoniker

Kolumne Niederrheinische Sinfoniker
Foto: abi

Dass Wolfgang Amadeus Mozart einmal als freischaffender Virtuose sowie als Komponist gefeierter Sinfonien und Opern in die Musikgeschichte eingehen sollte, war ihm keineswegs in die Wiege gelegt. Vielmehr deutete bis zu seinem geräuschvollen Abschied aus Salzburg 1781 vieles auf eine von seinem Vater Leopold umsichtig vorbereitete Karriere als Hofmusiker im Dienste des dortigen Fürsterzbischofs hin. Dementsprechend finden sich aus Mozarts früher Zeit zahlreiche geistliche Werke, die allesamt das melodische Genie und das perfekte Proportionsgefühl des jugendlichen Meisters verraten.

Auf allen Ebenen noch tief in der barocken Tradition verwurzelt streifen die weiten Kantilenen und die Orchesterbehandlung zugleich neue Horizonte. Aus dem Reigen dieser zahlreichen Messen, Offertorien und Litaneien, die noch heute passenderweise mehr in der liturgischen Praxis katholischer und anglikanischer Kathedralchöre als im Konzertsaal zu Hause sind, ragen einige Schöpfungen besonders heraus. Dazu gehört die 1776 in Salzburg komponierte „Litaniae de venerabili altaris sacramento“. Ihr Text bezieht sich auf die Heilswirkungen der Abendmahlsfeier und wurde von Mozart farben- und kontrastreich vertont.

Im ersten Chorkonzert des Niederrheinischen Konzertchores und der Niederrheinischen Sinfoniker gibt es die Gelegenheit, diese Litanei, eine der schönsten unter den zu Unrecht vernachlässigten Salzburger Kompositionen, kennenzulernen. Auch die meisten geistlichen Kompositionen Anton Bruckners sind relativ früh entstanden. Obwohl die Sinfonien, weltliche Werke für den Konzertsaal also, den weitaus größten Teil seiner Schaffenskraft beanspruchten, wird der österreichische Komponist oft als „Musikant Gottes“ bezeichnet.

Das Etikett hat trotzdem seine Berechtigung, denn es gibt wohl keinen anderen Komponisten des 19. Jahrhunderts, der so fest in volkstümlicher Frömmigkeit und katholischer Glaubenspraxis wurzelte wie er. Für Bruckner bedeutete die sensationell erfolgreiche Uraufführung seiner Messe Nr. 1 d-Moll in Linz den Durchbruch als eigenständiger Komponist. Viele Eigenheiten des Werks tauchen auch in den späteren Sinfonien wieder auf. In den Konzerten in der Friedenskirche Krefeld und in der Evangelischen Hauptkirche Rheydt musizieren unter der Leitung von Michael Preiser die Solisten Julia Danz, Agnes Thorsteins, James Park und Bondo Gogia, der Niederrheinische Konzertchor und die Niederrheinischen Sinfoniker.

“ Das erste Chorkonzert mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart (Litaniae de venerabili altaris Sacramento Es-Dur KV 243) und Anton Bruckner (Messe Nr. 1 d-Moll) ist am Dienstag, 14. November, in der Friedenskirche, Mariannenstraße 106. Beginn ist um 20 Uhr. Konzertkarten sind erhältlich an der Theaterkasse am Theaterplatz, unter der Telefonnummer 805-125 oder im Internet unter

theater-kr-mg.de

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