Kunstmuseen Krefeld Klang als Material, Material als Klang

Krefeld · Rattern, Rauschen, Knallen, Musik und Geräusch: Die Ausstellung „On Air“ im Kaiser-Wilhelm-Museum widmet sich klingender Kunst der 50er bis 70er-Jahre.

Kuratorin Sylvia Martin (li.), Kunstvermittler Thomas Janzen und Museumsdirektorin Katia Baudin in David Tudors Klang-Installation.

Kuratorin Sylvia Martin (li.), Kunstvermittler Thomas Janzen und Museumsdirektorin Katia Baudin in David Tudors Klang-Installation.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Künstler arbeiten mit Material. Immerhin kann sogar ein Gedanke, ja vielleicht gar das „Nichts“ Material werden, wie beispielsweise bei Yves Klein ein weißer Raum oder in der Musik bei John Cage Musik ohne eigenen „Klang“. Mit der Zeit entwickelte sich die Kunst derart, dass die Grenzen dessen, mit welchem Material Künstler ihre Kunst kreierten, stetig ausgedehnt und in ganz verschiedene Richtungen ausgeweitet wurden. Bewegung statt Leinwand, Raum statt gemalte Perspektive oder auch Ton statt Ton. Ja, auch Klang, das Hörbare, fand immer wieder und ganz verstärkt dann in der Avantgarde der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts den Weg, Material für Kunst zu werden. Und umgekehrt auch Musik, deren Metier eigentlich doch stets (nur) der Klang war, näherte sich mehr und mehr der Kunst an. Spätestens in Performances war das Hörbare und Sehbare zugleich essenziell. Wie eigentlich immer über und überall im Leben.

Tinguely trifft auf Uecker – Kinetische Kunst macht viel Klang.

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Foto: Jochmann, Dirk (dj)