Kim Wilde-Konzert: Als sei die Zeit stehen geblieben

Kim Wilde hat das Publikum in der Kufa mit alten Hits und neuen Songs begeistert.

Krefeld. Auch wenn Kim Wilde wie ihr Publikum keine 20 mehr ist, von ihrer Popularität und ihrem Charme hat die blonde Britin nichts eingebüßt. Als die Sängerin die Bühne der Kulturfabrik betritt, schlägt ihr eine Welle der Begeisterung entgegen.

Kaum hat sie die ersten Textzeilen von "Never trust a stranger", den ersten der insgesamt 20 Hits gesungen, wird eine Rose aus dem Publikum gereicht. Es folgen Teddys und andere Blumen.

Als sei die Zeit des New Wave seit zwei Jahrzehnten stehen geblieben, werden Kim Wilde und ihre Musik gefeiert. Die poppigen Klassiker klingen live mit zwei Gitarren viel kraftvoller, selbst die Stimme von Kim Wilde ist trotz gelegentlich fehlender Höhen reifer und vollmundiger geworden und hat von ihrem erotischen Timbre nicht das Geringste verloren.

Spielend gelingt ihr und der sechsköpfigen Band der Spagat zwischen alten Hits wie "View from a bridge" oder "Cambodia" und den neuen Liedern wie die Ballade "Loving you more than you know", die deutlich noch nach den 80ern klingt.

Zwar könnten allein schon ihre weltweit erzielten 14 Nummer-Eins-Hits den Abend füllen, doch Kim Wilde setzt bei ihrem Gute-Laune-Pop auch auf andere Coverversionen - unter anderem Plastic Bertrands Oldie "Ca plane pour moi", der lauthals mitgesungen wird.

So reibt man sich verwundert die Augen angesichts solch positiver Euphorie. Von gezwungenem Revival-Spaß einer "Ü30-Party" ist nichts zu merken. Das Publikum freut sich über eine gute alte Freundin, die ihre Songs bei der großen "Familienfeier" mit Power zum Besten gibt. Nach zwei Stunden endet ein mitreißendes Konzert mit jenem Hit, der sie vor 28 Jahren zum Popstar machte: "Kids In America".

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