Kiko reist in den Barock

Der Kobold entdeckt die Musik aus der Zeit zwischen 1600 und 1750.

Krefeld. Kiko (Paula Emmrich), der musikbegeisterte Kobold des Kinderkonzerts, liebt Zeitreisen. Doch diesmal scheint mit seiner Zeitmaschinen-Fernbedienung etwas schief gelaufen zu sein. „Ich wollte in den Barock, aber das klingt — tritt mich in den Po — eher nach Katzenjammer“, beschwert sich Kiko beim Dirigenten Francesco Savignano.

Dieser hat gerade mit den Niederrheinischen Sinfonikern ein Stück von Heinrich Ignaz Franz Biber gespielt. Es beschreibt eine „liederliche Gesellschaft“, die wild durch die Gegend zieht. Entstanden ist es tatsächlich im Barockzeitalter, also zwischen 1600 und 1750, und es klingt etwas schräg. „Typischer Barock klingt doch anders“, beharrt Kiko.

Ein Koffer führt den Kobold auf die richtige Spur, nämlich hin zu einem echten Hit jener Zeit. Es ist Georg Friedrich Händels berühmte „Feuerwerksmusik“, aus der die Sinfoniker die Ouvertüre spielen.

Auch wenn der Kobold einige im Barock noch unbekannte Instrumente wie Klarinetten und Tuba vermisst, ist die Musik genau nach Kikos Geschmack. So wie die Klänge eines Komponisten, dessen Name „ein bisschen nach Dackel klingt“. Das „Largo“ aus Antonio Vivaldis „Winter“ findet Kiko so schön, „dass selbst der Schnee dahin schmilzt“.

Weitere im Orchester versteckte Koffer führen den Kobold zu anderen musikalischen Stationen seiner Reise. Die Geschichte von Don Quichotte hat Georg Philipp Telemann zu einer Suite inspiriert. Der flotte Galopp des Pferdes Rosinante regt Kiko zum Mithüpfen an. Etwas förmlicher geht es am französischen Königshof zu, für den Jean-Philippe Rameau die Oper „Platée“ geschrieben hat.

Dass auch nur fünf Musiker „ganz viele Töne“ erzeugen können, erfährt Kiko bei einer Sonate von Jan Dismas Zelenka. Bei dieser als „Kammermusik“ bezeichneten Form kann sogar der Dirigent eine Pause einlegen. „Wenn sich fünf Musiker in einem Zimmer langweilen und zu spielen anfangen, dann ist das Kammermusik.“ Kiko hat eben für alles eine Erklärung.

Im nächsten Koffer befindet sich der Stammbaum der Familie Bach. „Richtig, wo bleibt mein lieber alter Bach?“, ruft Kiko. Den wohl berühmtesten Barock-Komponisten hat man sich für den Schluss aufgehoben. Nach einem Stück des Vaters Johann Sebastian erklingt ein Sinfoniesatz von dessen Sohn Carl Philipp Emanuel. 1775 komponiert, liege das musikalisch schon an der Grenze zur Klassik, erklärt der Dirigent.

Damit ist Kikos Zeitreise beendet, doch zum Abschluss möchte der Kobold noch einmal seinen Lieblingshit hören. Es ist die „Feuerwerksmusik“ — und da die Trompeten sicher Unterstützung brauchen können, spielt Kiko diesmal mit.

Nächstes Kinderkonzert am 27. März, Thema: „Mensch, Haydn“.

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