Neue Leiterin der Krefelder Kunstmuseen Katia Baudin - Der Beginn einer neuen Ära

Katia Baudin, Leiterin der Kunstmuseen, kündigt an, das Erbe von Friedrich Deneken und Paul Wember weiterzuführen.

Neue Leiterin der Krefelder Kunstmuseen: Katia Baudin - Der Beginn einer neuen Ära
Foto: A. Bischof

Krefeld. Einen neuen Job anzutreten, ist nie leicht. Wenn es um die Leitung der Krefelder Kunstmuseen geht, dann erfolgt die Einführung zudem auch vor Publikum. Am Freitag wurde Katia Baudin von Oberbürgermeister Frank Meyer offiziell und vor den Augen der geladenen Kunst- und Kulturszene Krefelds in ihr neues Amt eingeführt. Der Ort dafür: das wiedereröffnete Kaiser-Wilhelm-Museum (KWM). Die Erwartungen an Baudin sind groß. „Wer die Krefelder Kunstmuseen leitet, hat die Chance — und vielleicht sogar den Auftrag —, eine Ära zu prägen“, sagt Meyer. „Seit das Kaiser-Wilhelm-Museum vor rund 120 Jahren eröffnet wurde, hatte das Haus (. . .) nur fünf verschiedene Direktoren. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum residierten im Rathaus sage und schreibe 18 unterschiedliche Oberbürgermeister.“

Baudin lässt in ihrer darauffolgenden Rede allerdings keinen Zweifel, dass sie ihre eigenen Vorstellungen für das Museum hat und ihre Erwartungen an die Aufgabe, die des Oberbürgermeisters vielleicht sogar übertreffen. Sie orientiert sich in ihrer Ausrichtung an Friedrich Deneken, der das Museum ab 1897 aufbaute und der die moderne Ausrichtung anstieß sowie an Paul Wember, der ab 1947 mit seinen Ausstellungen den guten Ruf der Krefelder Kunstmuseen begründete. „Ich möchte, das Erbe der beiden weiterführen“, erklärte Baudin in ihrer Rede. „Wember hat internationale Kunst hier her geholt. Yves Klein hatte in Krefeld seine erste, eigene Museumsausstellung und danach folgte der Weltruhm“, sagt sie.

Willkommen im Kaiser-Wilhelm-Museum
45 Bilder

Willkommen im Kaiser-Wilhelm-Museum

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Dass die Ausstellungen nicht immer den Geschmack von allen treffen werden, ist ihr klar. „Hinterher kann man streiten.“ Sie will aus den Museen Orte des Dialogs machen. Zwischen Zukunft und Vergangenheit, Künstlern und Gesellschaft und zwischen dem Museen und den Bürgern. „Sie können stolz auf das Museum sein, es ist ein Schatz.“

Immer wieder lässt sie anklingen, dass ihr der Dialog zwischen den Unternehmen und der Kunst sehr am Herzen liegt. Im Herbst 2017 wird im Kaiser-Wilhelm-Museum die erste Ausstellung unter ihrer Führung eröffnet. Ob der Name Baudin in Zukunft in einem Atemzug mit Wembers genannt wird, muss sich zeigen.

Für die Stadt Krefeld jedoch hat bereits eine neue Ära begonnen: Erstmals stehen drei Frauen an der Spitze der städtischen Museen. Nach Annette Schieck, Textilmuseum, und Jennifer Morscheiser, Museum Burg Linn, sind mit Katia Baudin nun alle Leitungspositionen geklärt.

Ihre neuen Aufgaben übernimmt Baudin mit dem nach sechs Jahren eindrucksvoll wieder eröffnet KWM unter optimalen Voraussetzungen. Ab jetzt geht es in den Museen nun wieder um das Wesentliche: Kunst.

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