Damals war er Chorleiter und Kapellmeister an den Vereinigten Städtischen Bühnen. Mit seinen Sängern und denen des Extrachors studierte er Opern und Operetten für die Bühne ein. "Und dann wollte ich so gerne mal etwas anderes mit diesen guten Stimmen singen lassen", erinnert sich der Komponist und Musiker, inzwischen 90 Jahre alt.

Die "Petite messe solenelle" von Rossini war damals noch ein selten gesungenes Werk. Mit ihr trat der Kammerchor 1985 zum ersten Mal auf. Ein ganzes Jahr Proben und die Gründung des Chors im Mai 1984 waren der Aufführung vorausgegangen. Von da an waren zwei Auftritte pro Jahr Minimum, dazu kamen schöne Reisen, wie Ehefrau Johanna Lohberg erzählt.

Sommerkonzerte auf Juist, Konzertreisen in die Partnerstädte Leicester oder Leiden standen auf dem Plan, dazu viele Gastspiele in der näheren Umgebung. Ganz früh kam auch der Auftritt zur Ehrenbürgerschaft von Otto Brües. Zu Hans Lohbergs Zeiten gehörten etwa 35 Sänger zum Chor, auch Johanna Lohberg, ausgebildete Sängerin, war Stimme der ersten Stunde.

Im Oktober 1992 hat der Kammerchor zum letzten Mal unter der Leitung von Hans Lohberg gesungen. Nach dem Konzert im Kloster Kamp übergab er seinen Chor an den Musiklehrer und Organisten Gerald Joswowitz. Er studierte mit seinen Sängern geistliche Lieder und Oratorien ein, Musik der Renaissance und der Romantik. Das Repertoire reicht bis ins 20. Jahrhundert; "Aber die Musik muss sangbar sein", sagt Joswowitz. "Wir sind ja ein Laienchor." Mit Anspruch allerdings.

Der Chor probt regelmäßig montagsabends, schiebt manchmal ein ganzes Wochenende ein: "Wir freuen uns alle sehr auf das Jubiläumskonzert im Rittersaal der Burg Linn", sagen die Sänger. Von den Gründungsmitgliedern sind noch vier dabei, der Altersschnitt liegt bei rund 40 Jahren. Neue Mitglieder sind natürlich herzlich willkommen.