Jazzkeller: Samba und Funk treffen die Stimmung

Das Last Minute Quartett beendete die Open-Air-Saison vor dem Jazzkeller.

Krefeld. Und schon ist der Jazzsommer wieder vorbei, zumindest vor dem Jazzkeller. Jazzklub und Jazzkeller hatten zur zweiten und letzten Open-Air-Jazzsession zwischen Keller und Behnisch-Haus geladen, und mehr als 200 Fans kamen, um sich am Abend eines sonnigen Tages von Andreas Lessenich und seinem Last Minute Quartett mit Standards unterhalten zu lassen.

Natürlich will man auch plaudern und ein kühles Getränk genießen, die Musik sollte sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängeln. Das taten die vier Herren auch nicht, ein wenig mehr hätten sie vor allem zu Beginn schon auf sich aufmerksam machen können.

Die Zurückhaltung lag vielleicht e an einer kurzfristig nötig gewordenen Umbesetzung. Gitarrist Jürgen Hammer musste den verhinderten Keyboarder Holger Dix ersetzen. Wegen dieser Änderung konnte das Quartett auch nicht sein Langzeitprojekt verfolgen, sämtliche Stücke aus der Standard-Sammlung „Real Book“ in alphabetischer Reihenfolge zu spielen.

Statt dessen gab es einen Cocktail aus dem „Real Book“. „Witch Hunt“ von Wayne Shorter, „Black Narcissus“ von Joe Henderson und so weiter plätscherten vor sich in. Sicherlich hatte man mit der Ballade „Blue in Green“ von Miles Davis die falsche Wahl für eine Open-Air-Veranstaltung getroffen. Dieses zarte Thema braucht mehr Aufmerksamkeit als jene, die ein Publikum in mediterraner Abendstimmung aufbringen kann oder möchte.

Das funkige „Butterfly“ von Herbie Hancock oder Chic Coreas Samba „Five Hundred Miles High“ trafen eher die Stimmung des Abends, zumal sich die Musiker bei diesen Nummern warm gespielt zu haben schienen.

Der stets zuverlässige Michael Kuhlmann am Kontrabass und der spritzige Dennis Janson am Schlagzeug bilden die Rhythmusgruppe, Andreas Lessenich am Tenorsaxophon und Jürgen Hammer an der E-Gitarre spielten sich an diesem Abend dann zunehmend in Sololaune. kMs

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