Inmitten großer Namen

In Berlin sind ab Donnerstag Werke von Miró, Richter und Warhol zu sehen. Gleich daneben: Bilder der jungen Krefelderin Esther Müller.

Krefeld. Joan Miró, Marc Chagall, Pablo Picasso, Gerhard Richter, Andy Warhol — große Namen aus der jüngeren Kunstgeschichte. Mittendrin steht Esther Müller. Einige Selbstporträts der erst 27-jährigen Krefelderin sind ab Donnerstag neben den Arbeiten der berühmten Kollegen im Berliner Martin-Gropius-Bau zu sehen.

Die Ausstellung heißt „Von Beckmann bis Warhol — Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts“ und trägt erstmals Glanzlichter der Sammlung Bayer zusammen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts kauft der Konzern zeitgenössische Kunstwerke ein — nicht als Geldanlage, sondern zur kulturellen Bildung der Mitarbeiter.

So sind auch Müllers Arbeiten 2011 in der Sammlung gelandet — obwohl die junge Krefelderin bis 2012 noch studiert hat. Sie ist Meisterschülerin des Düsseldorfer Malers Cornelius Völker an der Kunstakademie Münster.

Rund 200 Selbstporträts hat Esther Müller in den vergangenen Jahren angefertigt, zwar konstant, aber ohne serielle Idee. Die Techniken sind vielfältig, die Grundlage jedoch bildet das immer gleiche unprätentiöse Kopierpapier, Format Din A4. Mal spielt sie mit dem Medium und überlässt Farbe und Form in Teilen dem Zufall, mal arbeitet sie nach strenger Konzeption.

Esther Müller hat in Krefeld die Freie Waldorfschule besucht und ist dort mit Kunst in Berührung gekommen. Diesen Weg hat sie konsequent weiter beschritten — und wird nun früh Teil einer bedeutenden Ausstellung. Berlin könnte erst der Anfang sein.

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