In der Welt mystischer Illusionen

Magier Hans Klok setzt im König-Palast bei „House of Mystery“ auch auf gruseligen Spuk.

In der Welt mystischer Illusionen
Foto: Dirk Jochmann

Nebel wallen, und Menschen in martialischen Kostümen huschen über die in düsteres Licht getauchte Bühne des König-Palasts, wie die schwarz gekleidete und mit einem Gewehr bewaffnete „Dark Queen“. Magier Hans Klok wird zum Gejagten, weil große Illusionisten aus der Vergangenheit nach ihm suchen und ihn nicht als Nachfolger im magischen Zirkel dulden wollen. Doch Klok gibt nicht klein bei, nimmt den Kampf mit den Großmeistern auf und gewinnt ihn in einer nervenaufreibenden Schlusssequenz, wobei er zehn Aufgaben in Zeitnot löst.

Doch bis dahin erleben die Zuschauer eine geheimnisvolle Welt voller mystischer Wesen und Kreaturen und einen Magier in Höchstform. Der Niederländer gilt als der Superstar der Szene und beweist dies mit seiner Illusionsshow „House of Mystery“. Seine Aufgabe ist makaber und gefährlich zugleich. Der hinterlistige Illusionist Alfredo Cordoni versammelte einst in seinem Haus die besten Magier seiner Zeit unter dem Vorwand, sie bei der Arbeit an ihren Geheimnissen zu unterstützen. Tatsächlich schrieb er ihr Wissen in einem Buch nieder und begrub seine Widersacher bei lebendigem Leib. Auf der Suche nach dem Buch mit den großen Zaubergeheimnissen überlebt Klok alle erdenklichen Attacken.

Dabei zieht er alle Register seiner spektakulären Illusionen. Die Story dient dazu, dass seine Tricks nicht einfach aneinandergereiht, sondern in die mystische Welt der Vampire, Zombies und Geister mit klirrenden Schwertern, integriert werden. Wie genau seine Tricks funktionieren, lässt sich allenfalls erahnen. Soeben war Klok noch gefesselt in einer Kiste, und eine Darstellerin stand oben drauf. Bruchteile später und von einem Tuch kurz bedeckt steht der Magier befreit und strahlend auf der Kiste, und seine Gespielin befindet sich gefesselt darin.

Ob Entfesselungs- oder Kartentrick, wundersame Vermehrung von Weinflaschen, ein schwebendes zehnjähriges Mädchen aus dem Publikum oder eine Mitarbeiterin, die auf einer Schwertspitze ruht — das Repertoire des Magiers scheint unerschöpflich. Nicht weniger spektakulär sind die Auftritte seiner Top-Gäste. Ein Artistenpaar zeigt atemberaubend ästhetische Hebefiguren in Zeitlupe: Körper, die förmlich miteinander verschmelzen und völlig anstrengungsfrei wirken. Nicht weniger verblüffend sind die Verrenkungen einer chinesischen Artistin, die ihre Gelenke offenbar ausklinken kann. Ein optischer Hochgenuss ist die Show einer Hula-Hoop-Künstlerin mit leuchtenden Reifen.

Überhaupt spielt Lichttechnik eine wichtige Rolle. So, als Laserstrahlen zu Lichtschwertern werden und Klok und ein Mitstreiter einen faszinierenden Lichterkampf ausfechten. Stehender Applaus des Publikums belohnt den Magier, sein Mitarbeiterteam und seine Gäste im keineswegs ausverkauften König-Palast. Die Show hätte einen größeren Zuspruch verdient gehabt.

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